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27.01.11 –
Ausbau der Ortsdurchfahrt Asel ist in Sicht, aber: Radler sollen auf der Straße bleiben
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 27.01.11) Asel/Harsum. Die Sanierung der Kreisstraße und der Bau eines neuen Radweges zwischen Asel und Harsum lassen weiter auf sich warten. Der Landkreis will die Strecke erst im kommenden Jahr erneuern. Dann soll auch ein Teil der Ortsdurchfahrt in Asel ausgebaut werden – allerdings ohne offiziellen Radweg.
So marode ist kaum eine Straße im Harsumer Gemeindegebiet. Seit Jahren bröselt der Asphalt zwischen den beiden Dörfern, nach jedem Winter flickt die Straßenmeisterei notdürftig die übelsten Schlaglöcher. In ähnlich schlimmem Zustand ist der Radweg. Der ist nicht nur kaputt, sondern mit 1,60 Meter laut neuen Richtlinien zu schmal. Ein Baubeginn war spätestens bis 2010 angekündigt worden, nun sollen die Bagger erst im kommenden Jahr anrollen – obwohl die Planung längst abgeschlossen ist.
Der Grund: Der Landkreis will zusätzlich ein 300 Meter langes Teilstück in der ebenfalls maroden Ortsdurchfahrt in Asel sanieren. Vorgesehen ist der Bereich zwischen dem Ortseingang und den Straßen Finkenbusch und Nordstraße. Das Vorhaben hat indessen noch nicht alle Genehmigungshürden genommen, zur Zeit läuft das Planfeststellungsverfahren. Die Bauverwaltung des Landkreises habe die Sanierung beider Abschnitte für 2012 zugesagt, meint Harsums Bauamtsleiter Wolfgang Bruns. "Wir müssen wohl noch ein weiteres Jahr mit der maroden Straße leben", sagt er.
Die Aseler sehen die gegenwärtige Planung zum Ausbau der Ortsdurchfahrt ohnehin mit Skepsis. Denn obwohl der jetzt 1,50 Meter breite Gehweg auf 2,50 Meter erweitert wird, will der Landkreis ihn nicht als kombinierten Rad- und Fußweg ausweisen. Er bleibt wie bisher Fußgängern vorbehalten, Radfahrer dürfen ihn in Ausnahmefällen benutzen. Das besagt ein Zusatzschild "Für Radfahrer erlaubt". Auch nach dem Ausbau der Ortsdurchfahrt sollen Radler bevorzugt die Straße benutzen und erst außerhalb des Dorfes auf den offiziellen Geh und Radweg ausweichen.
Im Aseler Ortsrat hat es deswegen schon heftige Debatten gegeben. Die Strecke werde häufig von Schulkindern genutzt, die mit dem Fahrrad zum Unterricht nach Harsum führen. Sie auf die Straße zu verbannen, sei ein Sicherheitsrisiko.
Die Harsumer Gemeindeverwaltung hat in einer Stellungnahme an den Landkreis darauf hingewiesen, dass ein "unnötiger Gefahrenpunkt" vermieden würde, sollte der neue Gehweg sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer freigegeben werden. "Die Breite von 2,50 Meter reicht allemal aus", sagt Wolfgang Bruns. Der Bauamtsleiter verweist darauf, dass der Landkreis in der Harsumer Ortsdurchfahrt vor Jahren sehr wohl einen kombinierten Geh- und Radweg ausgewiesen habe. "Und der ist nur zwei Meter breit", sagt Bruns. Der Landkreis sieht darin keinen Widerspruch. In jüngster Zeit habe sich die Sichtweise der Verkehrsbehörden geändert, sagt Rüdiger Garbsch, der Fachdienstleiter Verkehr und Straße beim Landkreis. In Ortschaften mit geringerem Verkehrsaufkommen sei es inzwischen die Regel, dass Radfahrer die Straße benutzen. "Sie sind aber auf dem Gehweg geduldet, wenn sie sich das Fahren auf der Straße nicht zutrauen", sagt Garbsch.
Möglicherweise geht es aber auch nur ums Geld. Denn sollte der Landkreis in Asel den inoffiziellen Rad- und Gehweg zum offiziellen erklären, müsste er die Baukosten dafür tragen. Bleibt der Gehweg ein Gehweg, ist die Gemeinde Harsum für die Finanzierung zuständig: immerhin knapp 40 000 Euro.
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