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29.01.11 –
EVI macht Harsumern keine falschen Hoffnungen
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 29.01.11) Harsum. Bereits vor zehn Jahren wurde in Harsum erstmals über den Bau eines Blockheizkraftwerkes für die Kleinschwimmhalle und die Turnhalle diskutiert. Während der jüngsten Sitzung des Bauausschusses stand das Thema erneut auf der Tagesordnung. "Über die Höhe der möglichen Einsparungen werden Sie aber nicht gerade begeistert sein", betonte Jörg Tornau von der Energieversorgung Hildesheim (EVI).
Bauamtsleiter Wolfgang Bruns erklärte zunächst, warum die Verwaltung das Thema Blockheizkraftwerk erneut angeschoben hatte. "Wir sind von einer Firma aus Süddeutschland angeschrieben worden", berichtete er." Die Pläne des Unternehmens kamen uns aber recht unprofessionell vor." Deshalb habe die Gemeinde Kontakt zur EVI aufgenommen.
"Sie können mit einem Blockheizkraftwerk einen Teil des Stroms und der Wärme selbst erzeugen", erklärte Tornau. "Das ist umweltfreundlich und spart Geld." Auf Zahlen wollte sich der Ingenieur aber nicht festlegen. "Wir haben zunächst errechnet, zu welcher Zeit welcher Verbrauch anfällt", berichtete er. Dabei sei festgestellt worden, dass in Harsum nur zu 59 Prozent der Zeit Strom ins eigene Netz eingespeist werden könne. "Das ist sehrwenig", so der Energieexperte. Die Einsparung werde allenfalls zwischen drei und fünf Prozent liegen.
Die Finanzierung eines Blockheizkraftwerkes könne über einen "Contracting-Vertrag" geregelt werden. "Wir errichten die Anlage und betreiben sie zehn Jahre lang", so Tornau. Für die Gemeinde blieben die Energiekosten bis dahin neutral. Nach zehn Jahren gehe die Anlage ins Eigentum der Gemeinde über und die könne dann Gewinn machen. Der Ingenieur machte aber deutlich, dass dieser Gewinn nicht besonders hoch ausfallen werde – eine Offenheit, die ihm die Anerkennung der Harsumer eintrug.
Konrad Brönneke (CDU) wollte wissen, wie es denn aussehe, wenn auch die Schule über das Blockheizkraftwerk versorgt werde. "Das könnte man natürlich machen", antwortete der EVI-Vertreter. Allerdings müsse dabei mit Blick auf die Kosten auch die Länge der zu verlegenden Leitungen berücksichtigt werden.
Friedrich Steinmann (CDU) machte deutlich, dass er von einem Contracting- Vertrag mit der EVI nicht viel hält. "Nach zehn Jahren hätten wir dann einen ausgelutschten Motor", stellte er fest. Diese Bedenken versuchte Tornau allerdings zu zerstreuen. Die EVI könne auch eine Generalüberholung des Motors nach sieben oder acht Jahren anbieten.
"Das Problem ist, dass niemand im Sommer Wärme braucht", stellte Ausschuss- Vorsitzender Eckardt mit Blick auf die Auslastung von 59 Prozent fest. Bauamtsleiter Bruns riet jedoch, die genauen Berechnungen der EVI abwarten. Natürlich sollte die Gemeinde am Ende kein Geld dazulegen. "Doch es geht auch ein Stück weit um ein grünes Gewissen", gab er zu bedenken.
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