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Wirtschaftliche Chancen der Region Hildesheim liegen auf dem Wasserweg
(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 05.08.10) Hildesheim. Mit dem Ausbau des Stichkanals eröffnen sich für die hiesige Wirtschaft und Bürger große Chancen auf stärkere Umsätze und neue Arbeitsplätze, sagen Experten. Doch dafür muss die Stadt ihren Hafen ausbauen. Leicht gesagt, aber schwer getan bei geschätzten Kosten von 20 bis 25 Millionen Euro.
Bis 2017 will der Bund den Stichkanal Hildesheim zukunftsfähig machen. Erst mit der Vertiefung und Verbreitung des Wasserweges ist dieser für moderne Containerschiffe passierbar. "Mit diesen Schiffen erhöht sich die Wirtschaftlichkeit des Kanals um ein Vielfaches", betont Oberbürgermeister Kurt Machens.
Die 136 Meter langen Europaschiffe fassen 125 Container. Beim jetzigen Umschlag des Hafens bedeutet das nach Angaben der Stadt den Verzicht auf rund 31 800 Lastwagenfahrten pro Jahr. Reiht man nur die LKWs aneinander, würde das einen Megastau von Hildesheim bis München auslösen. Nach dem Ausbau könnten weitere 25 000 LKW-Transporte von der Straße auf den Wasserweg entfallen. Umwelt schonen und wirtschaftlich Handeln, darin liege die Zukunft, bringt das Machens auf den Punkt.
Am Anfang des Ausbaus steht die Verlegung der Bundesstraße 6 samt neuer Brücke. Das bringt für den Hafen neue Entwicklungsflächen von 17 Hektar. Damit wäre dort über eine "trimodale Anlage", der Containerumschlag vom Schiff auf Bahn und Straße, machbar.
Inhaltlich werde das Vorhaben vom Wirtschaftsministerium und der Logistikinitiative des Landes voll unterstützt, weil damit die Eröffnung der Containerverkehre bis in den südhessischen Raum verbunden werde, sagt der OB. Die Argumente hätten auch in der Regierung in Berlin Beachtung gefunden. Machens, der mit Kämmerin Antje Kuhne an der Realisierung arbeitet, sieht in der Hafenerweiterung eine große Chance für die Stadt, sich als logistischer Knotenpunkt für die Seehinterlandverkehre zu etablieren. Das Land favorisiere Hildesheim als Standort, sagt Machens: "Das wäre für die gesamte Wirtschaftsregion Hildesheim ein dicker Pluspunkt." Dabei hat der Oberbürgermeister auch den Gewerbepark Nord fest im Blick. Machens sieht in dem Umschlagplatz am Hafen ein wichtiges "Impulsprojekt", um auf dem direkt angrenzenden 210 Hektar großen Areal mit seinen idealen Verkehrsanbindungen Gewerbe, Dienstleister, Industrie und Großhandel anzusiedeln.
"Der Gewerbepark bietet eines der größten Entwicklungspotenziale im erweiterten Wirtschaftsraum Hannover", verdeutlicht Machens die Dimensionen des Areals. Durch die Lage an Kanal, Bahn, Autobahn, Bundesstraße plus Flugplatz am Schnittpunkt wichtiger europäischer Handelsbeziehungen (Nord-Süd, Ost-West) sei das Gewerbegebiet geradezu prädestiniert als überregionale Logistikdrehscheibe und Gewerbestandort für die gesamte Region.
Wenn der Bund allein in die Schleuse Bolzum 60 Millionen Euro investiere, sei das gut angelegtes Geld. Dann folge der Kanalausbau, Kosten noch unbekannt. Folglich müsse die Stadt alles tun, um mit Hilfe des Bundes beim Hafenausbau von den vorhergehenden Investitionen profitieren zu können. In jedem Fall müsse die Kaimauer erhöht werden, weil der Hafen durch die Vertiefung des Kanals und der damit verbundenen Erhöhung der Wassermenge ansonsten unter Wasser stehe. Zudem brauchten die Europaschiffe ein größeres Wendebecken.
Nach ersten Schätzungen erfordere der Ausbau zwölf bis 14 Millionen Euro. Machens: "Das kann natürlich weder die Stadt noch die Hafenbetriebsgesellschaft allein schultern." Hier müsse man die wirtschaftlichen Kräfte der Region in einer Projektgesellschaft bündeln.
Dazu stehe die Stadt neben Bund, Land und Schifffahrtsverwaltung in guten Gesprächen mit der hiesigen Wirtschaft, etwa der Firma Rhenus und der Hafenbetriebsgesellschaft, um die Wirtschaftlichkeit konkret hinterfragen und das Vorhaben realisieren zu können. Der OB möchte auch die Sparkasse und städtische Töchter wie die gbg ins Boot holen. Machens mit Blick auf den Hafen und den Gewerbepark Nord: "Das ist ein Riesending, das wir da bearbei
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