Verschenkt die Stadt Hildesheim Geld?

Verschenkt die Stadt trotz hoher Verschuldung mehrere 100000 Euro? Diese Frage könnte sich mit Blick auf den Parkplatz Altstädter Stobenstraße am Kurzen Hagen hinter "Blumen-Lange" aufdrängen. Der Stadt liegt ein entsprechendes Kaufangebot vor, hat dieser Offerte jetzt aber eine Absage erteilt.

Stadt will Parkplatz am Kurzen Hagen nun doch nicht verkaufen / Der Rat schweigt bisher dazu

(Quelle: Hild.Allg.Zeitung, 22.05.10) Hildesheim. Verschenkt die Stadt trotz hoher Verschuldung mehrere 100000 Euro? Diese Frage könnte sich mit Blick auf den Parkplatz Altstädter Stobenstraße am Kurzen Hagen hinter "Blumen-Lange" aufdrängen. Der Stadt liegt ein entsprechendes Kaufangebot vor, hat dieser Offerte jetzt aber eine Absage erteilt.

Wer die Umbauarbeiten des Kurzen Hagen zur Fußgängerzone beobachtet, dessen Blick wird immer wieder auf Autos gelenkt, die über diese Baustelle den versteckten Parkplatz ansteuern. 30 000 Autos, das entspricht 50 000 Kunden, drängen pro Jahr auf die 32 Kurzzeitparkplätze der Betreibergesellschaft Hi- Park. Dazu kommen noch Parkplätze der Volksbank und vereinzelte Stellflächen.

Vor einem Jahr hatte die Stadt ihre Immobilie zum Kauf offeriert. Hi-Park- Geschäftsführer Sebastian Bringmann bestätigt auf Anfrage dieser Zeitung, für das Grundstück in bester Lage einen den Bodenrichtwerten entsprechend hohen Preis geboten zu haben. Eine Summe will der Geschäftsführer nicht nennen, zumal sich die Angelegenheit gerade erledigt hat.

Wie ihm die Stadt jetzt mitgeteilt hat, tritt nicht nur von ihren Verkaufsabsichten zurück. Sie will auch den Pachtvertrag mit Hi-Park für den Kurzzeitparkplatz, der Mitte 2011 ausläuft, nicht verlängern.

Der Grund ist in der Umgestaltung der Zu- und Abfahrt Kurzer Hagen zur Fußgängerzone zu suchen. Fußgängerzone und Parkplatzverkehr, das passt nicht zusammen, hat die Stadt mittlerweile erkannt. Wie berichtet will die Stadt ihre Touristen vom Marktplatz auf direktem Wege über den Kurzen Hagen zu St. Michaelis führen. Mit hohen Fördergeldern helfen Bund und Land, die Sanierungskosten für die mehr als marode Straße in Grenzen zu halten. Das freut die Hauseigentümer und schont das Stadtsäckel.

Nicht glücklich sind allerdings Autofahrer, die Parkhäuser scheuen, aber trotzdem gern im Stadtzentrum ihr Auto abstellen möchten. Dafür haben sie am gut genutzten Parkplatz Altstädter Stobenstraße bisher auch längere Wartezeiten in Kauf genommen. Auch für die Geschäfte im direkten Umfeld wie Blumen- Lange, Arztpraxen, Schlachtereien und andere war es ein großer Vorteil mit dem Auto erreichbar zu sein. Dieses Plus wäre jetzt dahin.

Auch wenn Fußgängerzone und Parkplatz in der Praxis nicht zusammenpassen, wird die Volksbank ihren Langzeitparkplatz weiter nutzen. Was aus der städtischen Immobilie werden soll, wenn der Pachtvertrag mit Hi-Park ausgelaufen ist, scheint derzeit noch offen. Ein weitere Nutzung als Kurzzeitparkplatz käme wohl nur infrage, wenn die Fußgängerzone offiziell erst oberhalb der Parkplatz-Ausfahrt beginnen würde.

Das schließt der Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung, SPD-Ratsherr Wilfried Kretschmer, aber definitiv aus: "Eine weitere Nutzung als Kurzzeitparkplatz kommt für mich nicht infrage." Durch die Nähe zum künftigen Parkhaus in der Arneken-Galerie sei diese Lösung absolut verzichtbar. Der Ausschuss für Stadtentwicklung will sich laut Kretschmer in Kürze mit dem Thema befassen, obwohl dann bereits Fakten geschaffen worden sind.

Kategorie

Bauen und Wohnen, Stadtentwicklung

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