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Stadtverkehr kündigt Preiserhöhung an und begründet sie mit gestiegenen Kosten / Einzelticket für 2,10 Euro
(Quelle:Hildesheimer Allg. Zeitung, 20.01.11) Hildesheim. Busfahren wird teurer: Der Stadtverkehr (SVHi) hebt zum 1. Februar die Preise an. Das Einzel-Ticket für Erwachsene kostet künftig 2,10 Euro und damit zehn Cent mehr. Im Schnitt steigen die Tarife nach Angaben des SVHi um etwa drei Prozent. Die Unternehmensspitze begründet den Schritt mit eigenen höheren Kosten, zum Beispiel beim Treibstoff, nennt aber keine Beträge.
Der genaue Termin schwankt zwar, doch die Botschaft ist stets dieselbe: Jahr für Jahr kündigt der Stadtverkehr im ersten Quartal eine Preiserhöhung an. Die fällt diesmal noch etwas kräftiger aus als beim vergangenen Mal. Damals hob das Unternehmen die Preise um durchschnittlich zwei Prozent an, diesmal sind es drei Prozent. Besonders augenfällig ist der Unterschied beim Einzelfahrschein für Erwachsene: Bislang machte der SVHi das Ticket immer nur um 5 Cent teurer, nun verlangt er gleich zehn Cent mehr.
Die Monatskarte für Erwachsene kostet mit 52 Euro künftig 1,50 Euro mehr als heute, das Fünfer-Ticket (die sogenannte Mehrfahrten- Karte) wird 45 Cent teurer, für sie sind damit ab Februar 9,45 Euro fällig. Wer noch Mehrfahrten- Scheine zum alten Preis gekauft hat, kann diese weitere drei Monate nutzen, betont der Stadtverkehr. Azubis zahlen für ihre Monatskarte ab Februar 39 Euro, das ist ein Euro mehr als derzeit. Lediglich bei der Kinder-Karte (sie gilt für unter 15-Jährige) ändert sich nichts: Sie gibt es schon seit mehreren Jahren für 1 Euro.
Der Stadtverkehr bedauere die Anhebung, versichert Stadtverkehr-Chef Kai Henning Schmidt. Doch das Unternehmen leide selbst unter gestiegenen Kosten, und das in mehreren Bereichen. So sei allein der Treibstoff im vergangenen Jahr 13 Prozent teurer geworden. Zudem müsse der SVHi mehr für sein Personal, das Reparieren der Busse und deren Instandhaltung aufbringen – vor allem, weil die Preise für Ersatzteile angezogen hätten. Dabei habe man sich bemüht, dem entgegenzusteuern, versichert Schmidts Stellvertreter Bernd Störig. "Die Mitarbeiter sind effektiver geworden, wir haben eine kleinere Fahrzeugreserve." Doch diese und andere Anstrengungen reichten nicht, um die Ausgaben aufzufangen. Ob diese Argumente die SVHi-Kunden überzeugen, wird sich zeigen müssen: Joachim Creutz, der im Fahrgast-ForumdesUnternehmens sitzt, hat immerhin bedingt Verständnis für den Schritt. "Die machen das nicht aus Jux und Dollerei, es gibt eine Gemengelage aus mehreren Gründen." Zu denen gehöre die Vorgabe des Stadtrates, das SVHi-Defizit dürfe pro Jahr drei Millionen Euro nicht überschreiten – so sei es jedenfalls dem Fahrgast-Forum gesagt worden, berichtet Creutz. Rathaus-Sprecher Horst Richter wollte sich dazu nicht äußern: "Man darf die Dinge nicht vermischen." Die Stadt kommentiere grundsätzlich keine Preiserhöhung des SVHi, es handele sich um eine autonome Entscheidung des Unternehmens und seines Aufsichtsrates. Nach Angaben Störigs spielt die Defizit-Vorgabe zwar eine Rolle im Wirtschaftsplan. "Aber es ist nur ein Baustein von vielen." Zu den anderen werde der Stadtverkehr bei etwaigen künftigen Erhöhungen detaillierte Auskünfte geben, erklärte der SVHi-Vize auf Nachfrage dieser Zeitung – zum Beispiel über die Kosten für Treibstoff. Wie Störig berichtete, haben die Stadt-Busse im vergangenen Jahr knapp 13 Millionen Passagiere befördert.
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