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Die Stadt will auf der B1 für weniger Unfälle sorgen / Kaum jemand hält sich an die neue Vorgabe
(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 18.07.12) Hildesheim. Die Stadt will auf der Bundesstraße 1 zwischen Sparkassen- Arena und Römerring einen Unfallschwerpunkt entschärfen. Dort dürfen Autofahrer seit Anfang Juli nur noch Tempo 50 fahren, wenn sie stadteinwärts unterwegs sind. Aber die gutgemeinte Neuerung zeigt so gut wie keine Wirkung: Nach wie vor drücken die meisten Auto-, Motorrad- und Lastwagenfahrer an dieser Stelle auf die Tube.
Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass ab Römerring wieder Tempo 70 gilt. Autofahrer müssen also ab Höhe Sparkassen-Arena langsamer fahren, dürfen nach der Einmündung Römerring wieder Gas geben, um an der Arneken Galerie erneut auf die Bremse zu treten. Manch ein Autofahrer rieb sich ob der neuen Regelung in den vergangenen Tagen verwundert die Augen. Und nicht wenige ignorierten sie einfach geflissentlich.
Auch CDU-Ratsherr Martin Eggers muss bei der gut gemeinten Neuerung ein ungutes Gefühl beschlichen haben. Der Christdemokrat aus Himmelsthür, der fast täglich auf der Strecke unterwegs ist, hakte im jüngsten Stadtentwicklungsausschuss nach, ob es gewollt sei, dass auf den rund zwei Kilometern die Geschwindigkeit derart oft variiere. Stadtbaurat Kay Brummer antwortete, seines Wissens dürfe man auf der gesamten Strecke zwischen Arena und Kardinal- Bertram-Straße Tempo 50 fahren. Damit liegt der Chef des Hildesheimer Bau-Ressorts allerdings falsch. " Ab dem Römerring dürfen die Autofahrer wieder 70 fahren" , bestätigt Stadtsprecherin Marion Dobias auf Nachfrage dieser Zeitung.
Die Stadt habe abgewogen, ob sie die gesamte Strecke zur Tempo-50-Zone ausweisen soll. Sie habe sich aber am Ende dagegen ausgesprochen. " Schließlich handelt es sich bei dem Bereich, wo man 70 fahren darf, um keinen Unfallschwerpunkt." Die Autofahrer hätten somit die Möglichkeit, den halben Kilometer bis zur Arneken Galerie zügiger zurückzulegen, erklärte die Stadtsprecherin.
Warum Stadtbaurat Brummer im Ratsausschuss eine falsche Information gegeben habe, könne sie auch nicht sagen. " Vielleicht hat er sich ja nur versprochen." Im Jahr 2011 hat die Polizeiinspektion Hildesheim allein 33 Verkehrsunfälle in dem Bereich gezählt, für den jetzt die neue Geschwindigkeit gilt. Im Jahr 2010 waren es 14. Aus diesem Grund hatte die Unfallkommission, die sich aus Vertretern der Verkehrsbehörde, des Straßenbaulastträgers, der Polizei sowie Vertreter anderer Institutionen wie ADAC und Verkehrswacht zusammensetzt, die Ecke unter die Lupe genommen. Am Ende empfahl sie eine Absenkung der Geschwindigkeit auf dem Teilstück der Bundesstraße (diese Zeitung berichtete).
Allerdings scheint sich das Verhalten der Autofahrer nahtlos fortzusetzen: Die meisten von ihnen hatten schon vorher die Tempo-70-Schilder ignoriert - und sie folgen diesem Muster auch bei den neuen Tempo-50-Schildern. Bei einer Stichprobe dieser Zeitung über rund 60 Minuten am Vormittag hielten sich die wenigsten Auto-, Motorrad und Lastwagenfahrer an die Regeln.
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