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Vertrag zum Stromnetz-Betrieb in der Gemeinde Harsum läuft in einem Jahr aus
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 27.05.11) Harsum. "Wollen wir künftig ein Rundum-Sorglos-Paket oder mehr Einflussnahme?" Das sei genau die Frage, vor der die Gemeinde Harsum jetzt stehe, sagt Grünen-Chef Jürgen Sander.
Gemeint sind die Verträge für den Stromnetzbetrieb in der Gemeinde Harsum. Fest steht, dass die Konzession mit demEnergieversorger e.on Avacon am 30. Juni 2012 ausläuft. "Wir müssen uns allmählich Gedanken machen, wie es dann weitergehen soll", drängt der 47-Jährige. Daher hat er einen Antrag an Gemeindebürgermeister Gundolf Kemnah verfasst, über den in der kommenden Ratssitzung am 30. Juni abgestimmt werden soll.
Ziel ist, die Ratsmitglieder zunächst über den derzeitigen Stand, Auswahlkriterien und auch über das wirtschaftliche Risiko für die Zukunft zu unterrichten. Die Grünen favorisieren dabei, dass eine Entscheidung vor 20 Jahren rückgängig gemacht wird. Damals wurden die Stromleitungen in der Gemeinde privatisiert und in die Hand des Energieversorgers e.on (damals Hastra) gegeben. "Jetzt sind wir in der seltenen Situation, dass die Verträge auslaufen und wir uns neu aufstellen können", sagt Sander. Er tritt dafür ein, dass die Kommunen ihre Aufgaben in der Energieversorgung wieder selbst übernehmen sollen. Mit der Liberalisierung des Energiesektors besitzen die Kommunen einen Schlüssel, um die Energieversorgung so zu gestalten, "dass sie einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz und zum Ausstieg aus der Atomenergie leisten".
Wie berichtet, gehört die Gemeinde Harsum zu den acht Gemeinden, die sich zu der kommunalen Anstalt "Energieversorgung Hildesheim Land" zusammengeschlossen haben, um im Verbund als starker Partner beim eigenen Betrieb des Stromnetzes auftreten zu können. "Das war vor einem Jahr. Seitdem haben wir vom Rat nichts mehr über Ausschreibung und über die Auswahlkriterien gehört", sagt der Grüne-Ratsherr, der das Vorgehen als intransparent bemängelt.
Er möchte nun auf der nächsten Ratssitzung genau klären lassen, welche Modelle des künftigen Stromnetzbetriebes ausgeschrieben wurden und welche Kriterien für die Bieter-Auswahl zugrunde gelegt werden. Dabei ist den Grünen besonders wichtig, wie hoch der Atomstrom- Anteil des entsprechenden Unternehmens ist. Wobei Netz und Stromverkauf gesetzlich getrennt sind. Heißt: Wer das Netz betreibt, ist nicht gleichzeitig Stromversorger der Gemeinde. Allerdings: potenzielle Bieter wie e.on Avacon oder EVI haben auch Vertriebssparten. "Bekommt der Bieter mit einem niedrigen Anteil beispielsweise Pluspunkte im Auswahlprozess?", regt Sander an, um eine kommunale Energiewende zu forcieren.
"Mir ist sehr wichtig, rechtzeitig Klarheit auch in den Einzelheiten zu schaffen, damit wir selber gestalten können", verdeutlicht Sander. Nur so können Gewinne zuerst der Gemeinde, also allen Bürgern zugute kommen, und nicht vorrangig den Energie-Anbietern.
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