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Anlagen zwischen den Gemeinden Gronau und Nordstemmen: Landkreis sehr skeptisch bei Heinumer Vorstoß
(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 01.09.12) Nordstemmen/Gronau. Einen gemeinsamen Windpark an der Grenze der Samtgemeinde Gronau und der Gemeinde Nordstemmen halten deren Verwaltungen für unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Das erklärten Rainer Mertens (Gronau) und der Nordstemmer Bauamtsleiter Harry Neise auf Anfrage dieser Zeitung. Auslöser der Diskussion ist eine Forderung der Arbeitsgruppe "Kein Windpark Heinum". Sie argumentiert, Windräder im Dreieck zwischen Betheln, Heyersum und Burgstemmen könnten weiter entfernt von Wohnhäusern stehen als bei Heinum, Eitzum und Eberholzen (diese Zeitung berichtete).
Die Heinumer Arbeitsgruppe hatte sich gebildet, nachdem die Samtgemeinden Gronau und Sibbesse begonnen haben, eine gemeinsame Konzentrationsfläche für Windkraft an ihrer gemeinsamen Grenze zu planen. Erster offizieller Schritt dabei im schönsten Amtsdeutsch: Der "Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Flächennutzungsplans". Was allerdings ganz praktisch der erste Schritt dahin ist, eine bestimmte Fläche als Vorrang- Gebiet für Windkraft auszuweisen. Käme es dazu, hätte ein Investor dort Anspruch darauf, dass ihm die Behörden den Bau eines Windparks genehmigen.
Gronaus Verwaltungschef Mertens sieht indes noch lange keine Vorentscheidung für einen Windpark bei Heinum: "Überprüft wird im Rahmen der Änderung des Flächennutzungsplans das gesamte Gebiet der Samtgemeinde." Die Fläche bei Heinum sei dabei lediglich eines von mehreren Arealen, die es zu untersuchen gelte.
Allerdings: Die Idee, Gronau und Sibbesse könnten dort eine gemeinsame Windpark-Fläche ausweisen, stammt aus der Kreisverwaltung. Deren Fachleute hatten zuvor festgestellt, dass alle anderen Flächen in der Samtgemeinde Gronau aus unterschiedlichen Gründen ausfallen würden. Einige wegen zu geringen Abstands zum nächsten Windpark, andere aus Gründen des Naturschutzes." Dennoch betont Mertens: "Entscheidungen über die Lage einer möglichen neuen Fläche für Windenergie können erst im Laufe des Verfahrens getroffen werden.
Allerdings ist Heinum dabei unzweifelhaft Favorit - der Landkreis hätte das Areal kaum vorgeschlagen, wenn es nicht in seine Raumordnungs-Pläne insgesamt passen würde. "Im Nachhinein wäre es vielleicht auch richtig gewesen, die Bürger vor Ort früher über die Hintergründe und den Ablauf des Verfahrens zu informieren", sagte Mertens auf Anfrage mit Blick auf die AG "Kein Windpark Heinum", die derzeit versucht, sich eigenständig ein möglichst umfassendes Bild zu verschaffen. "Zu diesem frühen Zeitpunkt schien es uns allerdings ausreichend, das in einer Ausschuss-Sitzung erstmals öffentlich zu thematisieren."
Laut Mertens wird auch der Standort an der Grenze zu Nordstemmen im Lauf des Verfahrens geprüft. Allerdings hat der Landkreis große Bedenken gegen diese Fläche, wie Mertens und Nordstemmens Bauamtsleiter Harry Neise übereinstimmend berichten. Die Naturschutz- Behörde habe darauf hingewiesen, dass Schwarzstörche gern dort entlang vom Hildesheimer Wald in die Leineniederung fliegen. Die großen Vögel gelten zwar nicht als gefährdet, aber als selten und genießen deshalb besonderen Schutz. Auch Kiebitze sollen in der Gegend rasten - was zu der Beurteilung "sehr problematisch" führt. "Das gilt es im Fachgespräch mit der Naturschutzbehörde zu klären", sagt Harry Neise.
Wie der Nordstemmer Bauamtsleiter erklärt, laufen in der Gemeinde derzeit ebenfalls Beratungen über mögliche weitere Windkraft-Flächen. Anfang kommenden Jahres sollten sich die Ratsgremien dort damit beschäftigen, bis dahin untersucht ein Planungsbüro mögliche Areale im Nordstemmer Raumdarauf, ob sie grundsätzlich geeignet sind.
Gegen einen gemeinsamen Windpark mit einer Nachbargemeinde hätten die Nordstemmer jedenfalls prinzipiell nichts, stellt Neise fest. Das Modell wäre dort nicht neu. Den Windpark bei Adensen hat Nordstemmen zusammen mit der Stadt Pattensen (Region Hannover) geplant - nur zwei der Windräder dort stehen im Landkreis Hildesheim.
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