Schnelles Internet: Firma schließt Lücken mit Landesförderung

Lange Zeit war es still geworden um das Thema Breitband – jetzt hat das Land Niedersachsen dem Landkreis Hildesheim doch noch einen Förderbescheid über 610.000 Euro überbracht. Damit können zumindest im Nordkreis bis zum Ende des Jahres zwölf Ortschaften in den Genuss einer schnellen Internetverbindung kommen.

Hannoversche Firma baut für 1,8 Millionen Euro Breitbandnetz aus / Gemeinden mit 76.000 Euro dabei

(Quelle: KEHRWIEDER am Sonntag, 16.01.10) Landkreis. Lange Zeit war es still geworden um das Thema Breitband – jetzt hat das Land Niedersachsen dem Landkreis Hildesheim doch noch einen Förderbescheid über 610.000 Euro überbracht. Damit können zumindest im Nordkreis bis zum Ende des Jahres zwölf Ortschaften in den Genuss einer schnellen Internetverbindung kommen.

Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, dass der Landkreis eine groß angelegte Befragung zur Internetversorgung auf dem Lande startete. Zu der Zeit hatte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hi-Reg schon mehrfach Klagen von hiesigen Unternehmern gehört, dass ihre langsamen Modemverbindungen ein Wettbewerbsnachteil seien. Nicht nur High- Tech-Firmen, auch Ingenieurbüros oder Handwerksbetriebe sind heute auf eine zeitgemäße Internetverbindung angewiesen. Das Problem: Für die Telekommunikationsanbieter rechnet es sich in dünn besiedelten Gebieten nicht, teure Kabel für eine Handvoll potenzieller Kunden zu verlegen. Deswegen springt nun der Staat ein. Er zahlt einen Zuschuss in Höhe der "Wirtschaftlichkeitslücke" der Telefonnetz-Betreiber.

Bereits im Sommer 2009 startete der Landkreis eine erste Ausschreibung, doch die Bewerber konnten oder wollten die zum Teil sehr komplexen Bedingungen nicht erfüllen. Dann startete das Land im Januar 2010 den Wettbewerb "Verbesserung der Breitbandstruktur" – und brach ihn im März wieder ab. Bei einem neuen Wettbewerb kam der Landkreis zunächst nicht zum Zuge. Im Dezember dann die gute Nachricht: Das Land wird den DSL-Ausbau im Landkreis Hildesheim nun doch fördern. Der Haken: Ein akzeptables Angebot für die Versorgung des ganzen Landkreises lag nicht vor. Die Firma Htp aus Hannover hatte dagegen ein gutes Angebot für die Versorgung von zwölf Ortschaften im nördlichen Landkreises abgegeben. "Wir haben mit den Bürgermeistern darüber gesprochen", sagt Jürgen Flory, beim Landkreis zuständig für Infrastruktur. "Auch die, die jetzt nicht zum Zuge kommen, haben uns empfohlen, im Nordkreis anzufangen."

Dort sollen bis zum Ende dieses Jahres bessere Bandbreiten als in manchen Großstädten zur Verfügung stehen: bis zu 50 MBit/s verspricht die Firma Htp. Freuen dürfen sich Unternehmen und Privathaushalte in Barnten, Rössing, Adlum, Rautenberg, Bettrum, Nettlingen, Söhlde, Bettmar, Dinklar, Ottbergen, Wöhle und Wendhausen. Insgesamt 1,8 Millionen Euro investiert Htp, um die bislang unterversorgten Orte auf den neuesten Stand zu bringen. Die vier Gemeinden Nordstemmen, Harsum, Söhlde und Schellerten beteiligen sich mit einem Eigenanteil von insgesamt 76.000 Euro. Der Landkreis hatte in die Vorbereitungen bereits rund 100.000 Euro investiert.

Für die Firma Htp bleibt dennoch ein Risiko. Denn es ist ja nicht ausgemacht, dass alle 5.000 Haushalte das Angebot annehmen und Htp-Kunden werden. "40 bis 50 Prozent der Haushalte brauchen wir, damit es sich rechnet", sagt Htp-Geschäftsführer Thomas Heitmann. Deshalb wolle man in jeder Gemeinde Informationsveranstaltungen anbieten.

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Wirtschaft und Verkehr

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