BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Hildesheim

Resolution gegen mehr Güterzüge

Fahren in einigen Jahren deutlich mehr Güterzüge zwischen Löhne und Elze und in der Folge auch weiter durch den Landkreis Hildesheim? Diese Frage sorgt in der Region noch nicht für allzu viel Aufregung, im Nachbarlandkreis Hameln-Pyrmont stehen Bürger und Politik hingegen weiter gemeinsam auf den Barrikaden.

Hameln kämpft gegen Ausbaupläne / Bahn: Zahl der Transporte wäre geringer

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 17.06.11) Elze. Fahren in einigen Jahren deutlich mehr Güterzüge zwischen Löhne und Elze und in der Folge auch weiter durch den Landkreis Hildesheim? Diese Frage sorgt in der Region noch nicht für allzu viel Aufregung, im Nachbarlandkreis Hameln-Pyrmont stehen Bürger und Politik hingegen weiter gemeinsam auf den Barrikaden. Der Hamelner Stadtrat hat jetzt einstimmig eine Resolution an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) verabschiedet. Die Bahn betont unterdessen, selbst im Falle eines Ausbaus würden weniger Güterzüge über die Strecke rollen als von den Protestlern befürchtet.

Hintergrund: Ein Gutachter hat bei der Prüfung des Bedarfsplans für die "Bundesschienenwege" festgestellt, die Strecke zwischen Löhne/Westfalen und Elze müsse stärker für den Güterverkehr genutzt werden. Damit soll die "traditionelle" Route über Minden und Haste nach Hannover entlastet werden, zumal Experten davon ausgehen, dass die Zahl der Güterzüge auf Deutschlands Gleisen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter steigt. Für die Ausbaustrecke Löhne- Wolfsburg, zu der der Abschnitt gehört, hat der Gutachter ein "positives Kosten/Nutzen-Verhältnis" errechnet, für den Abschnitt Minden-Seelze aber nicht.

"Damit sind aber weder Finanzierung noch Realisierung geklärt oder geregelt", betont Sabine Brunkhorst, Pressesprecherin der Deutschen Bahn. Noch sei keineswegs klar, dass der Analyse des Gutachters auch tatsächlich eine gesetzliche Änderung des Bedarfsplans folge – das wäre aber Voraussetzung, um den Ausbau der bislang einspurigen Strecke auf zwei Gleise voranzutreiben. Außerdem betont Brunkhorst, die von Gegnern geschätzte Zahl von bis zu 100 Güterzügen pro Tag sei völlig übertrieben. "Käme es tatsächlich zum Bau eines zweiten Gleises und zu mehr Güterverkehr auf der Strecke, seien lediglich 24 Züge in 24 Stunden Grundlage der Planungen. Was andererseits zeigt: Pläne für die Strecke gibt es sehr wohl, ebenso wie konkrete Berechnungen. Zum Beispiel auch für die Kosten: 778 Millionen Euro schätzt der Bund.

Die Hamelner verweisen in ihrer Resolution vor allem darauf, dass immerhin 12000 der rund 60000 Einwohner der Rattenfängerstadt "direkt und unmittelbar" vom Ausbau der Strecke betroffen wären. Das mache Lärmschutz-Maßnahmen nötig, die noch einmal 300 Millionen Euro zusätzlich kosten würden. "Ich begrüße es, dass auch von privater Seite Front gegen die Pläne gemacht wird", betont Hamelns Oberbürgermeisterin Silke Lippmann mit Blick auf Politik und Bürgerschaft in ihrer Stadt.

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Stadt Elze | Wirtschaft und Verkehr

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