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Hildesheim soll wachsen, Region aber schrumpfen
(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 19.01.11) Hildesheim. Voraussagen zur Bevölkerungsentwicklung boten der Stadt in der Regel jüngst wenig Anlass zur Freude. Danach sah es stets aus, als wackele die 100 000-Einwohner-Grenze und damit der Großstadtstatus. Nun gibt eine Prognose des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie (LSKN) Entwarnung: In 20 Jahren sollen in der Stadt 114 400 Menschen leben, das sind fast elf Prozent mehr als vor einem Jahr. Das übrige Kreisgebiet verliert dagegen 25 Prozent.
Die gute Nachricht aus Hildesheimer Sicht verbirgt sich in den "Statistischen Monatsheften" des LSKN. Danach soll die Zahl der Stadt-Bewohner in den kommenden zwei Jahrzehnten um rund 11 000 zunehmen. Dabei sagen die Landes-Statistiker für Hildesheim wie für ganz Niedersachsen ein Geburten-Defizit voraus. Denn 27 000 Todesfällen stehen nur 23 500 Neugeborene gegenüber. Dass die Stadt trotzdem wächst, liegt an den Zuwanderungen: Die Experten prophezeien ein Plus von 15 000 Menschen – das sind auch im Landesschnitt auffallend viele.
Im übrigen Kreisgebiet dagegen geht es nach der Prognose überdurchschnittlich bergab. Der LSKN erwartet eine Abnahme auf 137 000 Bewohner, das sind 46 500 Menschen und damit 25,4 Prozent weniger. Auf ähnlich schlechte Werte müssen sich sonst nur noch die Landkreise Helmstedt, Goslar, Northeim und Osterode einstellen. Der größte Verlust steht der Stadt Salzgitter mit 29 Prozent ins Haus.
Das dicke Minus in der Region um Hildesheim zieht auch den gesamten Kreis in den Keller: Die Einwohnerzahl schrumpft nach LSKN insgesamt um 12,4 Prozent und 35 500 Menschen auf dann 252 000. Einen großen Unterschied zwischen der Stadt und dem restlichen Kreisgebiet prophezeien die Statistiker auch bei der Altersstruktur. Danach nimmt der Anteil von über 65-Jährigen (die als Senioren gelten) in Hildesheim von 21,7 auf 24,3 Prozent nur leicht zu. Ganz anders sieht es im übrigen Kreis aus: Hier erwarten die Wissenschaftler einen Anstieg von 22,2 auf 35,7 Prozent. Das heißt: In der Stadt ist 2030 nur jeder Vierte ein Senior, im Rest- Kreis aber jeder Dritte. Ähnlich sieht es bei den unter 20-Jährigen aus: Ihr Anteil schrumpft in der Region um Hildesheim von 20,5 auf 15,1 Prozent. In der Stadt dagegen steigt die Quote, und zwar von 18,2 auf 19,4 Prozent. Eine Abweichung, die auch der Landesbetrieb als "bemerkenswert" beschreibt. Allerdings räumen die Experten vom LSKN ein, dass die Entwicklung auch ganz anders laufen kann. Zwar ließen sich Geburts- und Sterbezahlen "relativ gut" vorhersagen. Doch die Berechnung der Wanderungszahl sei mit "viel größeren Unsicherheiten behaftet". Doch genau dieser Wert gibt in der Prognose den Ausschlag.
Das Statistische Monatsheft gibt es kostenfrei unter der Adresse www.lskn.niedersachsen. de.
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