Porta Migra: Ein Projekt für Flüchtlingskinder

Selten sprechen Flüchtlingskinder über ihre Erfahrungen und ihre Probleme. Ingrid Frank von der Erziehungsberatungsstelle der Caritas möchte das ändern.

(Quelle: Hildeheimer Allg. Zeitung, 07.02.09) Hildesheim. Was Migrantenkinder durchmachen mussten – Bürgerkrieg, Tod eines Elternteils, Vertreibung –, traumatisiert sie oft nachhaltig. Selten jedoch sprechen sie über ihre Erfahrungen und ihre Probleme. Ingrid Frank von der Erziehungsberatungsstelle der Caritas möchte das ändern. "Wir haben in den Beratungen festgestellt, dass es Bedarf gibt", sagt Frank. Ob nun ein Bettnässer oder ein besonders aggressives Kind: Mit dem Projekt Porta Migra soll die Zielgruppe, im engeren Sinne traumatisierte Flüchtlingskinder, durch ein niedrigschwelliges Angebot erreicht werden. Zum einen gibt es bereits Kapazitäten in der Beratungsstelle, wo man sich zukünftig noch intensiver um junge Migranten kümmern möchte.

Zum anderen startet im März eine Erzählwerkstatt. Spielerisch möchte Frank die Kinder und  Jugendlichen zum Erzählen bringen, einen Kontakt aufbauen. "Die Hoffnung ist, dass das Erzählen von Dingen, die sonst nur im Unterbewusstsein Platz haben, hilfreich ist." Die Erzählwerkstatt ist keine Therapie und auch keine Beratung, betont Frank. "Es ist ein Experiment. Und das ist es auch wert."

Zuerst einmal wird die Erzählwerkstatt für junge Menschen angeboten, später eventuell auch für Eltern. Vorerst gehe es aber darum, das Augenmerk auf Kinder und Jugendliche zu richten. Finanziert wird Porta Migra zum Teil mit Geld aus dem Flüchtlingsfonds der Europäischen Union. Ingrid Frank hofft, dass sich das Projekt etabliert und einen festen Platz erhält.

Das erste Treffen ist für Mittwoch, 4. März geplant: Triftäckerstraße 39, 16 bis 17.30 Uhr. Anmeldungen bei Ingrid Frank, Rufnummer 167726 oder Carolin Schnelle, Telefon 0176/23384155.

Kategorie

Kinder und Jugend, Bildung | Migration und Flüchtlinge

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