"Oberschule": Nur ein neues Schild an der Tür?

In zwei Tagen beginnt das neue Schuljahr – auch für die Schüler der neuen Schiller-Oberschule in Sarstedt. Dabei wird sich für die Schüler zunächst einmal wenig ändern. Real- und Hauptschüler lernen zunächst weiterhin getrennt. Und es bleibt auch bei zwei getrennten Schul-Standorten am Wellweg und auf der Kassebeerenworth.

Oberschule startet mit zwei Standorten und getrenntem Unterricht an Hauptschul- und Realschulzweig

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 16.08.11) Sarstedt. In zwei Tagen beginnt das neue Schuljahr – auch für die Schüler der neuen Schiller-Oberschule in Sarstedt. Dabei wird sich für die Schüler zunächst einmal wenig ändern. Real- und Hauptschüler lernen zunächst weiterhin getrennt. Und es bleibt auch bei zwei getrennten Schul-Standorten am Wellweg und auf der Kassebeerenworth. Doch zumindest das soll nur übergangsweise so bleiben.

Ein bisschen muss sich auch Jürgen Sander noch an die neue Situation gewöhnen. Manchmal ertappt er sich selbst dabei, dass er von "unserer Schule" spricht, wenn er die frühere Schiller-Realschule meint. Dabei ist er nun Leiter der Oberschule, die Real- und Hauptschule vereint. "Es ist ja für uns alle neu", sagt Sander.

Allerdings wird sich für die Schüler zunächst einmal gar nicht so viel ändern. Alle Schüler sind zwar nun offiziell Oberschüler. Bis auf den fünften Jahrgang werden sie aber sämtlich wie bislang als Realschüler und Hauptschüler unterrichtet.

Die neuen Fünftklässler werden direkt als Oberschüler eingeschult. Doch auch sie werden nicht gemeinsam unterrichtet, sondern je nach Schulform in einer Realschul- oder einer Hauptschulklasse. Und auch weiterhin besuchen die Kinder den Unterricht getrennt am Wellweg (Realschüler) und auf der Kassebeerenworth (Hauptschüler).

Grundsätzlich wäre es auch möglich gewesen, die Schüler beider Schulformen gemeinsam zu unterrichten. Doch Sander und seine Kollegen haben sich ganz bewusst dagegen entschieden. "Die Schüler mit Hauptschulempfehlung können besser gefördert werden, wenn sie in kleinen Klassen sind", erklärt der Schulleiter. Und eine solche Bildung kleiner Klassen wäre bei einer schulformübergreifenden Einteilung nicht möglich gewesen.

Den Vorwurf der Opposition auf Landesebene, dass es sich bei der Oberschule um einen Etikettenschwindel handele, kann Sander nicht nachvollziehen. Immerhin werde es bereits vom kommenden Schuljahr einen Austausch von Lehrern zwischen beiden Standorten geben. Außerdem können die Schüler vom kommenden Schuljahr an das Nachmittagsangebot des jeweils anderen Standorts nutzen.

Neben Sander und Konrektor Ingo Lawicki soll die Schulleitung noch um einen didaktischen Leiter ergänzt werden. Er soll dafür sorgen, dass die Schulform Oberschule mit Leben gefüllt wird.

Insgesamt haben sich 76 Fünftklässler zur neuen Schule angemeldet. Das sind sieben weniger als im vergangenen Schuljahr an Haupt- und Realschule zusammen. Die leicht zurückgehende Zahl der Anmeldungen liegt aber laut Schulleiter Sander nicht etwa an Vorbehalten gegen die neue Schulform, sondern an den allgemein sinkenden Schülerzahlen.

In den kommenden Jahren wird die Zahl der Schüler laut Prognose von derzeit rund 560 auf etwa 460 im Jahr 2018 schrumpfen. Daher werden ab 2014 die Räume auf der Kassebeerenworth nicht mehr benötigt. Weil dann auch die frei werdenden Räume der Albert-Schweitzer- Schule am Wellweg genutzt werden können, werden die Oberschüler nur noch an diesem Standort unterrichtet. Ob es bei dem getrennten Unterricht nach Schulformen bleiben wird, ist derzeit nach Angaben von Sander noch offen. Er will nun zunächst einmal ausprobieren, ob sich dieses Modell bewährt oder nicht: "Da müssen wir erst mal unsere Erfahrungen sammeln."

Kategorie

Kinder und Jugend, Bildung | Stadt Sarstedt

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