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Osnabrücker Schienenunternehmen hängt Eurobahn ab / Fahrplan und Tarife werden beibehalten
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 04.02.11) Kreis Hildesheim. Die Nordwestbahn (NWB) fährt von Dezember an durch den Landkreis. Das Osnabrücker Unternehmen übernimmt für zehn Jahre die Weser-/Lammetalstrecke, auf der bislang die Eurobahn rollt. Fahrpläne und Ticketpreise sollen unverändert bleiben.
Seit 2003 ist die Eurobahn durchs Lammetal und im Westkreis unterwegs. Und das durchaus auf der Erfolgsspur. Hunderte Fahrgäste pendeln täglich mit den gelb-blauen Waggons zum Arbeitsplatz und zurück. Auch viele Reisende und Ausflügler nutzen die Züge. Laut der Landesnahverkehrs- Gesellschaft (LNVG), die Unternehmen mit dem Betrieb von Schienenstrecken beauftragt, ist die Weser-/ Lammetalstrecke ausgelastet. Und lohnt sich für Privatbetreiber wie Eurobahn oder NWB, zumal das Land Zuschüsse zahlt. Denn die Ticketpreise spülen lediglich ein Drittel der Einnahmen in die Kassen der Streckenbetreiber.
Gleich drei von ihnen hatten sich im vergangenen Jahr bei der LNVG beworben. Die NWB hängte die Deutsche Bahn und den Bielefelder Konkurrenten Eurobahn ab. Die Osnabrücker machten bei der europaweiten Ausschreibung das Rennen, weil sie das "wirtschaftlichste Angebot" vorlegten, so Hans-Joachim Menn, Geschäftsführer der LNVG.
Von der Gesellschaft mietet die Nordwestbahn elf Triebwagen, die bisher die Eurobahn nutzt. Nähere Angaben zu den Verträgen sowie die Miete der Fahrzeuge wollen die Geschäftspartner nicht machen.
Beschlossene Sache ist der Betreiberwechsel auf jeden Fall. Dass eine Vergabekammer in Lüneburg den Zuschlag noch rückgängig macht, gilt als unwahrscheinlich. Somit übernimmt die NWB zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember die Linien zwischen Bünde (Westfalen), Löhne, Hameln und Hildesheim sowie Hildesheim und Bodenburg. Dort lief der Verkehr allerdings nicht immer reibungslos. Bahnfahrer hatten sich zuletzt über unpünktliche Züge, verpasste Anschlüsse und defekte Türen beschwert. Diese Probleme sind aber offenbar vom Tisch. "Die haben uns auch nicht dazu bewogen, der Nordwestbahn den Zuschlag zu erteilen", sagt LNVG-Sprecher Rainer Peters.
Im Übrigen habe sich die Nordwestbahn in den vergangenen Jahren in Niedersachsen als "Profi" bewährt. Jetzt gehe es darum, das hohe Niveau auch im Kreis Hildesheim zu halten und sogar zu steigern. Das hat die NWB vor. "Die Region ist attraktiv, passt gut zu uns. Zumal wir die Fahrzeuge, die wir übernehmen, kennen", so Sprecherin Katrin Hofmann.
Die Übernahme betrifft auch rund 30 Mitarbeiter der Eurobahn, die als Lokführer oder Schaffner angestellt sind. "Diese könnten von der Nordwestbahn weiter beschäftigt werden", sagt Eurobahn- Geschäftsführer Hans Leister. "Wir führen Gespräche mit der Nordwestbahn, um diese Personalfrage zu klären." Überdies verspricht er, die Strecke bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember "gewohnt zuverlässig" zu betreiben. Der Fahrgastverband Pro Bahn kann jedenfalls mit dem Betreiberwechsel "gut leben." Sprecher Björn Gryschka dazu: "Die Nordwestbahn hat in den letzten zehn Jahren im ebenfalls ländlichen Bereich Weser-Ems beeindruckende Fahrgastzahlen erzielt."
Gryschka wies gleichwohl darauf hin, dass die Eurobahn die Lammetalbahn wieder belebt habe. Dazu hätten Projekte wie der Ausbau des Sonntagverkehrs oder Sonderzüge zum Altstadtfest in Bad Salzdetfurth beigetragen. "Außerdem war das Unternehmen immer offen für Sorgen der Fahrgäste. Das erwarte ich auch vom neuen Betreiber."
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