(Hildesheimer Allg. Zeitung, 23.11.10) Nordstemmen. Im Landkreis Hildesheim wächst der Widerstand gegen die geplante Hähnchenmast-Anlage bei Boitzum im Bereich der Stadt Springe, kurz hinter der Grenze zwischen der Region Hannover und dem Landkreis Hildesheim. Hatten sich bislang vor allem Bürger aus denjenigen Elzer Ortsteilen, die Boitzum am nächsten liegen, gegen das Projekt engagiert, hat sich jetzt die Bürgerinitiative "Saubere Luft in der Gemeinde Nordstemmen" zu Wort gemeldet. Sie hat sich bereits zweimal an den Hannoveraner Regionspräsidenten Hauke Jagau gewandt und sich dem Bündnis der "Calenberger Initiativen" angeschlossen, in dem zwölf Gruppen unter anderem aus Pattensen, Springe und Barsinghausen gegen Mastställe kämpfen.

Aktueller Anlass sind Pläne eines Landwirts aus Boitzum (Stadt Springe), einen Maststall für 80 000 Hähnchen zu errichten. Pro Jahr will er dort bis zu 550 000 Tiere durchschleusen und an die geplante Groß-Schlachterei in Wietze bei Celle verkaufen. Das Vorhaben ist in der Region umstritten, die Gräben zwischen Befürwortern und Gegnern tief.

Die Nordstemmer Bürgerinitiative macht in ihren Schreiben an Regionspräsident Jagau nun einen Aspekt geltend, der bislang keine große Rolle spielte: den Brandschutz. Es sei nicht gesichert, dass die Feuerwehren bei einem Brand die Tiere retten könnten. Die Initiative fordert Brandschutz-Gutachten, ohne diese dürfe es keine Bau- und Betriebsgenehmigungen mehr geben.

Zu diesem Thema laden die Bürgerinitiativen für Freitag, 3. Dezember, um 19 Uhr zu einer Informations-Veranstaltung im Ratskeller in Pattensen ein.