Nordstemmen: Baupreise sollen sinken

Die Gemeinde Nordstemmen soll die Grundstückspreise senken und damit ihr Defizit ausgleichen – mit diesem Vorstoß haben die gemeinsame Gruppe SPD/Grüne nun im Finanzausschuss eine knappe Mehrheit erzie

SPD/Grüne machen Vorstoß bei Vermarktung Nordstemmer Grundstücke

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 09.04.11) Nordstemmen. Die Gemeinde Nordstemmen soll die Grundstückspreise senken und damit ihr Defizit ausgleichen – mit diesem Vorstoß haben die gemeinsame Gruppe SPD/Grüne nun im Finanzausschuss eine knappe Mehrheit erzielt.

Vor gut zehn Jahren war die Gemeinde angetreten und wollte auf eigene Faust Käufer für Wohngebiete in Barnten Süd und im Bereich Mahlerter Straße in Nordstemmen werben. Doch der Verkauf erwies sich eher als schleppend. Und damit auch als belastend für die Haushaltskasse.

"Das war damals ein Fehler", wertete Norbert Pallentin, SPD-Bürgermeisterkandidat, die Entscheidung und will das Ruder herumlegen: "Wir müssen neue Wege gehen, um die Grundstücke zu verkaufen."

Für insgesamt 17 ausgewählte Flächen in beiden Baugebieten soll der Quadratmeterpreis von 123 Euro in Barnten auf 98 Euro und in Nordstemmen von 130 auf 99 Euro gesenkt werden. Das Angebot gilt bis zum Jahresende 2011, und ein heimischer Makler solle zudem die Vermittlung übernehmen, führte Pallentin aus.

Ausschussvorsitzender Hans-Arno Simon übernahm für die CDU die Antwort auf  die Initiative. "Es ist traurig, dass das Thema so früh in die Öffentlichkeit geraten sei, das führte zum Stillstand bei dem Kaufinteresse", sagte er. Er rechnete vor, dass es im Grunde keinen Spareffekt gebe, weil der Verlust an Einnahmen dem entgegenstehe. Außerdem sei kein Makler nötig: "Das kann die Verwaltung auch leisten."

Torsten Esse (SPD) konterte gleich darauf: "Wir sitzen auf den Baugrundstücken fest, jede Diskussion darüber hilft uns weiter, Interessenten zu finden." Und Pallentin, hauptberuflich Fachmann in Immobilienfragen, machte die Gegenrechnung auf: "Wir haben sechs Millionen an Krediten laufen und die entsprechende Zinsbelastung." Jede Entlastung würde der Gemeinde helfen: "Wir rangeln uns doch jetzt schon um jeden 100-Euro-Schein."

Bauchschmerzen bereitet der CDU-Fraktion auch, dass ein niedrigerer Verkaufspreis die bisherigen Käufer vor den Kopf stoßen könnte. Cornelia Nagel: "Der Wertverlust ist sozial ungerecht." Auch hier hielt Pallentin entgegen. Am Ende sei bei einem Hausverkauf nicht mehr der Grundstückspreis entscheidend: "Man muss immer damit leben, was der Markt hergibt." Mit der Preissenkung könne man das ausgelaufene Modell des Kinder-Baulandbonus der Gemeinde ergänzen und auch Anreize für andere Käufer schaffen. Gleichwohl griff er die Anregung der CDU auf und schlug vor, für die restlichen Grundstücke darüber nachzudenken, den Kinderbonus wieder einzuführen: "Wir sind für alle Vorschläge offen."

Einig waren jedenfalls alle Fraktionen, Initiativen für den Verkauf der Grundstücke zu starten. Trotzdem enthielt sich die CDU-Fraktion bei der Abstimmung über den Antrag von SPD/ Grüne.

Einigkeit dagegen herrschte bei dem Antrag, Restkosten in Höhe von 11 000 Euro für die Breitbandversorgung in der Gemeinde zu investieren. Vor allem Barnten und Rössing würden davon profitieren, führte Bauamtsleiter Harry Neise aus.

Vertragspartner sei die htp, die derzeit klärt, wie die Versorgung für weitere "weiße Flecken" in Groß und Klein Escherde sowie Adensen und Hallerburg beseitigt werden können: "Die ermitteln die Kosten." Vor dem Jahr 2012 sei allerdings nicht mit einer Umsetzung zu rechnen, sagte Neise.

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Gemeinde Nordstemmen

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