BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Hildesheim

Neue Wege führen künftig in den Norden

Der geplante Gewerbepark im Norden Hildesheims wird das Landschaftsbild in Zukunft nicht nur neu prägen. Bis 2035 soll nach den derzeitigen Plänen ein großflächiges Gebiet mit Schwerpunkt Logistik entstehen.

Autobahnanschluss, neuer Zubringer und verschwenkte Bundesstraße 6 sollen Verkehr neu lenken / Giesen hat Änderungswünsche

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 16.02.09) Hildesheim/Giesen. Der geplante Gewerbepark im Norden Hildesheims wird das Landschaftsbild in Zukunft nicht nur neu prägen. Bis 2035 soll nach den derzeitigen Plänen ein großflächiges Gebiet mit Schwerpunkt Logistik entstehen. Das hat auch Folgen für die Verkehrswege.

Ursprünglich war beim geplanten interkommunalen Gewerbepark Nord neben Hildesheim und Giesen auch Harsum beteiligt. Doch letztere Gemeinde hat sich aus dem groß angelegten Projekt wieder zurückgezogen. Für Giesen, das mit knapp acht Prozent Flächenanteil als Partner von Hildesheim auftritt, komme es nicht infrage, aus so einem Projekt auszuscheiden, erklärte Gemeindebürgermeister Andreas Lücke. "Wir wollen Einfluss auf die Entwicklung haben", benennt er die Hintergründe für die politische Entscheidung.

Auswirkungen wird der für die kommenden knapp drei Jahrzehnte auch für den Giesener Gemeindebereich haben. Vor allem die Ortsdurchfahrt Hasede werde voraussichtlich um rund ein Viertel des Verkehrs entlastet. Fahren derzeit rund 20.000 Fahrzeuge täglich aus Hildesheim kommend über die B6 nach Norden durch Hasede, sollen es künftig 5000 weniger sein. Und weniger Schwerlastverkehr.

Wie auf der Karte zu sehen wird die B6 stadtauswärts über die Kreuzung zum Gewerbegebiet Lerchenkamp und westwärts in Richtung Himmelsthür  weiterlaufen, doch kurz danach wird sie nicht mehr schnurgerade nach Hasede führen.

Der neue B6-Abschnitt führt als Teil eines Autobahnzubringers in weitem Bogen nordöstlich zum neuen Autobahn-Anschluss Hildesheim Nord. Der Bedarf des Bundes nach autobahnnahen Flächen für einen LKW-Autohof ermöglicht es, für den Norden Hildesheims auf einen neuen Anschluss zu setzen und damit eine optimale Verkehrsverbindung für den Güterverkehr von Schiene, Stichkanal und Straße zu setzen. Das sogenannte trimodale Konzept. Wer nun auf von Hildesheim oder aus Richtung Harsum weiter in die Gemeinde Giesen oder über den Messeschnellweg nach Hannover will, muss künftig über eine neue Kreuzung nach Osten abschwenken. Voraussichtlich über eine mehrspurige Ampelkreuzung, die über separate Abbiegerspuren die B6 im rechten Winkel über einen neue Brücke wieder an die alte B6-Straßenführung anschließt. Die Gemeinde Giesen möchte erreichen, dass die bisherige vierspurige Strecke mindestens dreispurig bleibt, nicht wie geplant zweispurig.

Da der Stichkanal erweitert werden soll, stehen auch die bisherigen Brückenstandorte zur Disposition. Die Gemeinde Giesen hält in den Verhandlungen mit Hildesheim aber an den bisherigen Brückenstandorten fest. Zwar ist die neue B6-Straßenführung Konsens. Doch soll mindestens eine der alten Brücken vor allem für den landwirtschaftlichen Verkehr eine zusätzliche Wegverbindung zwischen Giesen und Harsum sichern.

Ein weiterer Verhandlungspunkt ist noch die Marina, ein Motorboothafen für Freizeitsportler. Der müsste, gewissermaßen als eine Art Blindwurm, über den Haseder Mühlenweg per Auto erschlossen werden. Das kommt derzeit für Giesen nicht infrage, erklärt Andreas Lücke.

Die Karte zeigt auch östlich den bisherigen Verlauf der Baurat-Köhler-Straße, rechts im Gewerbegebiet Nord am Flugplatz. Sie war als ursprüngliche Erschließungsstraße bereits gebaut worden. Derzeit streiten sich Politik und Verwaltung darüber, ob das eine Millionenfehlinvestition war. Ihre eigentliche Funktion hat sie laut neuem Plan nicht mehr. Die Stadt Hildesheim hofft nun auf eine Vermarktung der dortigen Gewerbeflächen. Farblich unterschieden sind auf der Grafik die verschiedenen Planungszeiträume für die Gewerbefelder. Eine innere ringartige Wegführung soll die jeweiligen Betriebe anbinden. Grünflächen soll es auch geben. Optisch soll die neue Hauptstrecke in Richtung Autobahn als Allee gestaltet werden. Außerdem sind, grün eingezeichnet, verschiedene Grünstreifen vorgesehen.

Kategorie

Wirtschaft und Verkehr

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