"Megamasten": Frist für Einsprüche läuft bald ab

Jetzt wird es ernst im Kampf um die "Megamasten". Zusammenhalt demonstrieren die Bürgerinitiative (BI) Erdkabel/Innerstetal, die Gemeinde Holle, die Ortsvorsteher der betroffenen Dörfer und betroffene Landwirte.

Holler Bürgerinitiative will möglichst viele Trassengegner mobilisieren

(Quelle: KEHRWIEDER am Sonntag, 08.08.10) Holle. Jetzt wird es ernst im Kampf um die "Megamasten". Zusammenhalt demonstrieren die Bürgerinitiative (BI) Erdkabel/Innerstetal, die Gemeinde Holle, die Ortsvorsteher der betroffenen Dörfer und betroffene Landwirte. In einer gemeinsamen Kampagne rufen sie die Bevölkerung zu Stellungnahmen gegen die Empfehlung der Firma Transpower (ehemals Eon Netz) auf, die Stromtrasse durch das Gebiet der Gemeinde zu legen.

Ein im Wortsinn riesiger Baustein der Kampagne ist ein Großplakat vor dem Holler Rathaus: "Letzte Chance: Bis zum 27.08.2010 Einspruch einlegen!" ist dort in großen Buchstaben zu lesen. Davor versammelten sich jetzt die Bürgermeister, Ortsvorsteher und einige Landwirte, um die Kampagne vorzustellen. Holles Bürgermeister Klaus Huchthausen stellt als "allererstes in Frage, ob die Trasse überhaupt notwendig ist". Es gebe gewichtige Gründe, die dagegen sprechen. Von den Bürgern erhofft sich Huchthausen eine große Resonanz. Am besten seien individuelle Einwände, denn jeder Widerspruch müsse im Einzelfall bearbeitet werden. Der Anfang sei gemacht, kurz nach Beginn der Aktion lägen bereits 50 Schreiben im Rathaus vor, so der Bürgermeister. Die Bürgerinitiative hat ein Faltblatt mit Vorschlägen für eine Stellungnahme entwickelt. 4.000 Exemplare werden dieser Tage an die Haushalte verteilt. Zusätzlich informiert die BI an Ständen vor Supermärkten, auf Veranstaltungen und in den Ortschaften. Sie fand in Christian Piskulla einen professionellen Unterstützer, der auf eigene Rechnung die Großplakate und Faltblätter drucken ließ. Piskulla leitet in Lengede (Kreis Peine) eine Schulungs- und Werbefirma und wird bald nach Holle ziehen. "Ich habe mich mit eingebracht, um die Bevölkerung aufzurütteln", sagt er. Auch im Landkreis Peine ist das Thema "Megamasten" präsent.

Alle Veranstaltungen im Rahmen der Kampagne hätten das Ziel, Menschen zur Stellungnahme zu bewegen und dabei auch zu beraten. Bis zum 27. August müssen diese in der Gemeinde abgegeben werden. "Alle, auch Menschen die nicht in den Gemeinden wohnen, können Stellungnahmen abgeben", sagt Heike Krause von der BI. "Unser Flyer ist eine Anregung für eine eigene Stellungnahme und nennt Beispiele. So kann jeder sich auf gesundheitliche Risiken für Menschen und Tiere beziehen, Flächenverluste für Landwirte oder höhere Stromverluste als bei Erdverkabelung." Am besten sei es, eine individuelle Stellungnahme zu verfassen. Krause: "Vielleicht kommt ja jemand auf Ideen, die wir noch nicht hatten." So fürchtet Luttrums Ortsvorsteher Hartmut Franke: "Wenn die EU die Bestimmungen für die Landwirtschaft verschärft, kommt nachher eine Verfügung, dass ich unter der Höchstspannungsleitung keinen Weizen mehr anbauen darf, der in die Nahrungsmittelkette gelangt, sondern nur noch als Futterweizen taugt."

Als Höhepunkt der Aktionsreihe der BI wird am Samstag, 21. August, ein Demonstrationszug mit Treckerkorso stattfinden. Von der Luttrumer Feldmark wird der Zug entlang der geplanten Freileitungstrasse über Hohenassel und die ehemals für die Trasse vorgesehen Ortschaften Westerlinde und Wartjenstedt verlaufen. Am Samstag, 14. August, gibt es einen "Trassenaktionstag" mit Veranstaltungen in ganz Niedersachsen. In Sillium beginnt an diesem Tag um 14 Uhr eine Informationsveranstaltung mit anschließender Trassenbegehung. Start ist an der Kirche.

Kategorie

Energie | Umwelt, Naturschutz, Klimaschutz

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