Landrat wird herausgefordert

Vertreter aller Elzer Schulen, der Elternschaft und des Stadtrates haben sich in einer schriftlichen Stellungnahme für den Erhalt der Krüger-Adorno-Schule stark gemacht.

Rat Elze: Breites Elzer Bündnis für den Erhalt der Krüger-Adorno-Schule

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 25.08.10) Elze. Vertreter aller Elzer Schulen, der Elternschaft und des Stadtrates haben sich in einer schriftlichen Stellungnahme für den Erhalt der Krüger-Adorno-Schule stark gemacht. Der Rat sprach sich während seiner jüngsten Sitzung auf Vorschlag der UWE auch einstimmig dafür aus, dass Landrat Reiner Wegner in Elze öffentlich Stellung zu den Schließungsplänen des Kreises beziehen soll. "Der kann sich hier ruhig eine blutige Nase holen", meinte CDU-Fraktionschef Jens Rinne.

Rolf Pfeiffer, der designierte Elzer Bürgermeister, erinnerte zu Beginn der Debatte daran, dass der Landkreis die Stadt mit Schreiben vom 2. August zu einer kurzfristigen Stellungnahme aufgefordert hatte. "Es ist schon merkwürdig, dass uns dieses Schreiben ausgerechnet in den Sommerferien erreicht", stellte er fest.

Er selbst habe daraufhin die Fraktionsvorsitzenden des Rates sowie die Vertreter aller Schulen und der Elternschaft dem Ziel eingeladen, eine gemeinsame Stellungnahme zu erarbeiten. Mittlerweile hätten sich alle Beteiligten auf eine unterschriftsreife Stellungnahme verständigt.

"Wir haben hier viele Anstrengungen unternommen, um das Angebot für Familien mit dem Aufbau von Krippen und Ganztagsschulen zu optimieren", betonte Pfeiffer. Insofern sei die aktuelle Schulentwicklungsplanung des Landkreises eine "Ohrfeige" für die Stadt. "Hier geht es schlichtweg um Daseinsvorsorge", betonte er.

Reiner Jäkel (SPD) zeigte sich erfreut darüber, dass es gelungen sei, ein breites Bündnis zu schmieden, um Druck auf den Landkreis auszuüben. "Ich glaube schon, dass wir zumindest eine Fristverlängerung erreichen können", meinte er. "Es gibt aber auch Bedarf, verstärkt an der Akzeptanz unserer Haupt- und Realschule zu arbeiten", betonte Jäkel. Dies sei nicht nur vor dem Hintergrund der demografi - schen Entwicklung, sondern auch wegen des sich immer mehr verstärkenden Trends hin zu den Gesamtschulen äußerst wichtig. Kombiklassen von Haupt- und Realschülern seien leider für viele Eltern kein Äquivalent zu einer Gesamtschule.

Rinne unterstrich, dass in Elze schon lange alle Schulformen vorhanden seien. "Wir sollten verstärkt Werbung für die Krüger-Adorno-Schule machen, um vielleicht ein Umdenken bei den Eltern zu erreichen", meinte er. Karl-Heinz Glatz (UWE) erinnerte daran, dass die Elzer Schule schon viele Preise eingeheimst habe. Dem Landkreis warf er vor, mit falschen Zahlen zu operieren. Gerade mit Kombiklassen könne die Zweizügigkeit der Schule aufrechterhalten werden. Im Übrigen sei es für ihn nicht nachvollziehbar, wieso der Bereich der Stadt Elze künftig dem Schulbezirk der Marienbergschule in Nordstemmen zugerechnet werden soll. "Das könnte man doch auch umgekehrt machen", sagte er.

"Wir sind uns alle darüber einig, dass der Landkreis unsere Schule auf kaltem Wege schließen will", stellte Thomas Schulz (CDU) fest. Insofern halte er den Vorschlag der UWE, den Landrat nach Elze zu holen, für gut. "Wegner soll herkommen und sagen was Tango ist", forderte der Unionspolitiker.

Ratsvorsitzende Christa Frenzel (SPD) wies abschließend mit Blick auf die Schulentwicklungsplanung darauf hin, dass in Elze 2009 mehr Geburten gezählt wurden als ein Jahr zuvor. "Dies war im Landkreis nur noch in Diekholzen und Lamspringe der Fall", betonte sie.

Nachdem der Rat die Stellungnahme einstimmig abgesegnet hatte, setzten die Fraktionsvorsitzenden und der Leiter der Krüger-Adorno-Schule, Norbert Hilbig, ihre noch fehlenden Unterschriften unter das Dokument. Nach Ansicht der Unterzeichner sollte auch abgewartet werden, welche Auswirkungen die geplanten Kooperationen mit dem Gymnasium Sarstedt und dem CJD Elze haben werden.

Kategorie

Kinder und Jugend, Bildung

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