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Alfeld wehrt sich vergebens / Fredener gehen künftig nach Lamspringe
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 14.12.10) Kreis Hildesheim. Gegen den Widerstand aller fünf Alfelder Abgeordneten hat der Kreistag gestern Abend beschlossen, dass die Schüler aus Freden ab der fünften Klasse nach Lamspringe fahren müssen, wenn sie die Haupt- und Realschule (beziehungsweise die neue Oberschule) besuchen wollen. Zugleich ließ das Gremium offen, ob die Erich-Kästner- Förderschule dauerhaft in Alfeld bleibt oder auf Sicht nach Duingen umzieht – oder gar im Rahmen der "Inklusion" in Haupt- und Realschule in Alfeld aufgeht.
Dabei hatte vor allem Jürgen Lanclée (SPD) erbitterten Widerstand geleistet. Das Konzept der Kreisverwaltung, das von den Kreistags-Parteien ja auch getragen werde, sei aus Alfelder Sicht nicht zukunftsträchtig und konterkariere den Anspruch, Schulen in der Fläche zu stärken. "Vielmehr schwächen Sie das Mittelzentrum Alfeld, wenn Sie die Fredener Schüler wegnehmen und die Erich-Kästner- Schule unsicher ist."
Die Kooperative Gesamtschule in Gronau und die Integrative Gesamtschule in Bad Salzdetfurth würden ohnehin schon Schüler aus Alfeld abziehen, klagte der Sozialdemokrat. So blieben Haupt- und Realschule Alfeld nach aktuellem Stand im Schuljahr 2012/13 nur noch 43 Schüler (78 zum Gymnasium, 34 zu IGS und KGS). Damit könnte Alfeld keine Oberschule bekommen, wenn der Landtag dafür die Mindestgröße wie erwartet auf 48 Schüler pro Jahrgang festlegt.
Lanclée beantragte, Freden auch weiterhin zuzuordnen. Als er wieder an seinen Platz ging, wurde deutlich, dass es wohl auch innerhalb seiner Fraktion einigen Zoff gegeben hatte. "Warum hast du ,wir‘ gesagt, du forderst das doch allein und nicht für uns alle!", zischte ihm die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Dagmar Hohls zu. "Das wirst du schon sehen, wer das noch ist", konterte Lanclée. Und tatsächlich stimmten alle fünf Alfelder Kreistags-Abgeordneten seinem Antrag zu: Die SPD-Abgeordneten Harald Schliestedt und Waltraud Friedemann ebenso wie die CDUVertreter Horst Breda und Dr. Christian Schilling, wobei letzterer ebenfalls für eine andere Entscheidung des Kreistags plädiert hatte. Die Alfelder bekamen sogar noch Unterstützung von zwei weiteren Mitgliedern der SPD-Fraktion aus anderen Gemeinden.
An der klaren Mehrheit für die Zuordnung Fredens zu Lamspringe änderte das nichts. Während Lanclée und seine Mitstreiter zürnten, gingen zwei Parteifreunde im Zuschauerraum mit zufriedenem Lächeln nach Hause: Lamspringes Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Pletz und Ratsherr Wolfgang Salzbrunn aus Sehlem.
Die anderen Entscheidungen fielen einstimmig. Das heißt, die Elzer Krüger- Adorno-Schule bekommt ihre Chance und muss nun ihre Zweizügigkeit erhalten. Söhlde und Ottbergen dürfen versuchen, unabhängig voneinander Oberschulen zu werden.
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