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(Hildesheimer Allg. Zeitung, 16.01.12) Kreis Hildesheim. Soll der Landkreis Hildesheim seine Gebäude ab 2013 mit Ökostrom oder mit konventioneller Energie versorgen? Mit dieser Frage befasst sich der Bildungs-, Bau- und Umweltausschuss des Kreistages heute in einer öffentlichen Sitzung (16 Uhr, kleiner Sitzungssaal des Kreishauses).
Dabei stehen die Abgeordneten vor einer klimapolitischen und finanziellen Frage zugleich, denn Ökostrom ist teurer.
5,67 Millionen Kilowattstunden verbrauchte der Landkreis im Jahr 2010 an seinen 38 Stromanschlüssen – zumeist in Schulen. Das entspricht dem Bedarf von gut 1600 Privathaushalten. Der Landkreis schreibt die Lieferung in einer Art kurzfristiger Online-Auktion aus. Diese ermöglichte es einerseits, einen Zeitpunkt mit besonders niedrigen Strompreisen abzupassen – funktionierte allerdings bisher nur für Strom aus konventioneller Produktion. Seit dem vergangenen Jahr ist es aber auch möglich, Ökostrom gezielt auszuschreiben.
Die Politiker müssen entscheiden
Die Kreisverwaltung rechnet damit, dass der Strom sie pro Jahr rund eine Million Euro kostet. Bei Ökostrom seien es allerdings sechs Prozent beziehungsweise 60 000 Euro mehr im Jahr, schätzt die Behörde. Das widerspreche einerseits dem Sparkurs des Landkreises, sei aber andererseits eine "klimaschutzpolitisch wirkungsvolle Maßnahme", heißt es in einer Sitzungsvorlage der Verwaltung. Die Politik muss nun entscheiden, was ihr wichtiger ist.
Zertifizierter Ökostrom bedeutet für den Landkreis Strom aus erneuerbaren Energien – egal von wem. Puristen akzeptieren als echten Ökostrom nur solchen von Unternehmen, die überhaupt keinen Strom aus konventionellen Quellen herstellen oder handeln. Umweltverbände nennen Lichtblick, Naturstrom, Greenpeace Energy und die Elektrizitätswerke Schönau als "große Vier" des grünen Stroms.
So streng urteilt der Landkreis jedoch nicht. Und weist darauf hin, dass auch alle regionalen Anbieter zertifizierten Ökostrom liefern können. Bei der Ausschreibung für die Jahre 2011 und 2012 setzte sich ein Konsortium von Energieversorgung Hildesheim (EVI), Überlandwerk Leinetal (ÜWL) und Stadtwerken Bad Salzdetfurth durch.
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