BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Hildesheim

Kohlendioxid: "Nicht nach Standort gesucht"

Bundesanstalt distanziert sich von Greenpeace-Angaben Hoheneggelsen ist derzeit nicht als konkreter Standort für ein unterirdisches Kohlendioxid- Endlager anvisiert.

Bundesanstalt distanziert sich von Greenpeace-Angaben

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 08.04.11) Söhlde/Hoheneggelsen. Hoheneggelsen ist derzeit nicht als konkreter Standort für ein unterirdisches Kohlendioxid- Endlager anvisiert. Das betont Johannes Peter Gerling von der Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoffe (BGR) in einem Brief an den Söhlder Gemeindebürgermeister Reiner Bender. Dieser hatte sich nach den Hintergründen erkundigt, nachdem Hoheneggelsen im Februar in einer Liste der Umweltorganisation Greenpeace als einer von bundesweit 408 möglichen Standorten genannt worden war. Die Aktion von Greenpeace habe auch die BGR überrascht, schreibt Gerling, und ihm "viel Arbeit beschert".

Der Gemeinde Söhlde teilt er nun mit: "Es gab und gibt keine Planungen der BGR, in Söhlde-Hoheneggelsen oder woanders in Deutschland nach einem konkreten Standort für einen CO2-Speicher zu suchen, geschweige denn einen solchen auszuwählen."

Gerling erklärt, die BGR erarbeite zur Beratung der Bundesregierung geowissenschaftliche Grundlagen. Die sollen darstellen, für welche Nutzungen der tiefere Untergrund in Deutschland grundsätzlich in Frage käme – zum Beispiel in Hinblick auf Erdwärme oder CO2-Speicher.

Die 408 Standorte, die in der Greenpeace- Liste auftauchen, sind laut Gerling nur das Ergebnis einiger Regionalstudien und stellen "keinesfalls die Gesamtheit aller geologisch möglichen Strukturen in Deutschland dar". Die Kriterien der genannten Studien seien nicht einheitlich – die bisherigen Befunde hätten dadurch einen vorläufigen Charakter. Die Ausweisung und Bewertung von konkreten Standorten zur dauerhaften geologischen Speicherung von CO2 gehöre nicht zu den Aufgaben der BGR, betont Gerling.

Die Greenpeace-Liste, die viel Aufsehen erregt hatte, kam nach seiner Darstellung so zustande: Die Organisation berief sich auf das Umweltinformationsgesetz, ließ sich von der BGR die in den genannten Studien erfassten Koordinaten geben und die jeweilige Mächtigkeit der Speichergesteine nennen. Dann habe Greenpeace aus den Koordinaten die Ortsnamen ermittelt, die mögliche Speicherkapazität einzelner Standorte selbst berechnet und dazu eine Karte erstellt.

Grundsätzlich ist Kohlendioxid-Speicherung laut BGR eine Möglichkeit, Emissionen zu vermeiden. Das Gas, das als einer Hauptverursacher des Klimawandels gelte, könne aus Kraftwerken und Fabriken abgeschieden und in tiefen geologischen Formationen gespeichert werden.

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Gemeinde Söhlde

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