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Lamspringe: Bürgerinitiative überreicht Einwände an Samtgemeindebürgermeister
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 26.08.10) Lamspringe. Die Botschaft war klar: Die Menschen in Lamspringe wollen keine Megamasten vor ihrer Haustür. Lautstark haben Groß und Klein ihre Haltung unterstrichen, als Dienstagabend die Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) "Südkreis Hildesheim/Lamspringe/ Landwehr/Bodenburg wehrt sich" mehr als 850 schriftliche Einwände gegen die geplante 380-kV-Höchstspannungstrasse an Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Pletz übergeben haben. Gut 150 Menschen hatten sich dazu vor dem Rathaus versammelt, Kinder hielten Plakate hoch, viele trugen Protest-T-Shirts.
"Wir übergeben qualifizierte Einwände von Vereinen, Unternehmen oder Landwirten, die die geplante Trasse kritisch sehen", erklärte Justus Lüder von der BI. "Wir fordern eine Erdverkabelung." Die Mitglieder würden sich dagegen wehren, dass die Landschaft durch Megamasten zerschnitten wird. "Durch die Gespräche, die wir auf politischer Ebene geführt haben, glauben wir, dass wir etwas bewegen können", sagte Lüder.
Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Pletz hat die BI schon einmal auf ihrer Seite. Beeindruckend fand es Pletz, dass sich so viele Menschen eingefunden hatten. "Heute eint uns die Meinung", sagte Pletz.
Am 12. August erst hat der Samtgemeinderat in Zusammenarbeit mit den Gemeinderäten eine Resolution gegen die Megamasten verfasst (die HAZ berichtete). So habe der Samtgemeinderat beträchtliche Zweifel, ob die Stromleitung überhaupt notwendig sei und fordert den Bund auf, das Gesetz zu ändern, damit eine Erdverkabelung möglich ist, erklärte Pletz noch einmal. Immerhin hätten bisher 1500 Einwohner ihre Bedenken geäußert. "Das ist eine erhebliche Zahl bei gut 6000 Einwohnern", fand Pletz. Bis zum heutigen Freitag hatten Trassen-Gegner Zeit, ihre Einwände schriftlich zu verfassen. Corinna Litwin-Reulecke, Bürgermeisterin von Neuhof, bedankte sich bei allen, die sich dem Protest angeschlossen haben. "Neuhof wird durch die Megamasten an Attraktivität verlieren", fürchtete Litwin-Reulecke. Zudem seien Tier und Pflanzenwelten gefährdet. Silvia Bauer von der BI bedankte sich bei der Verwaltung für die gute Zusammenarbeit und erklärte, dass der Protest jetzt erst richtig beginnen müsse. "Wir sind noch lange nicht am Ziel, wir haben noch nicht einmal ein Etappenziel erreicht", sagt Bauer. Der Kampf ginge noch weiter. "Immerhin geht es hier um die Erhaltung unseres Lebensraumes."
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