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Unebenheiten auf Radweg in Hildesheimer Straße sind eine große Gefahrenquelle - aber Sanierung ist noch nicht in Sicht
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 31.08.11) Sarstedt. Für Mountainbike-Fans wäre der Radweg auf der Nordseite der Hildesheimer Straße in Sarstedt ein ideales Trainingsgelände: Wellen und Dellen, Längs- und Querrinnen durchziehen die Trasse, Baumwurzeln fressen sich durch den Asphalt. Hier muss ein Radfahrer auf alles gefasst sein.
Doch über den Spaß mit dem Mountainbike wird mancher Radler oder Fußgänger, der dort regelmäßig unterwegs ist, nicht mehr lachen können: Viele sind dort schon gestürzt. Polizist Dieter Thiemann, der die Problemzonen der Stadt als Kontaktbeamter aus täglichem Erleben kennt, stuft den Weg als eine der gefährlichsten Stellen Sarstedts ein.
Zwar warnt das große Ausrufezeichen auf einem Verkehrsschild mit dem Zusatz "Radwegschäden – Benutzen auf eigene Gefahr" die möglichen Nutzer. Im Umkehrschluss heißt das: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte in diesem Bereich die Straße vorziehen.
Trotzdem fahren viele Radler lieber auf der Buckelpiste des maroden Radweges, als auf die Fahrbahn auszuweichen. Oder sie radeln auf dem Bürgersteig und gefährden dort die Fußgänger. "Viele ältere Leute trauen sich kaum noch, nebenan auf dem Fußweg zu gehen", ist der Eindruck von Karlheinz Facius, der in der Nähe wohnt. Dabei ist der Weg für manchen Senior aus den Straßen unterhalb des Kipphuts die direkte Verbindung zu den Einkaufsmöglichkeiten an der Hildesheimer Straße. Wer hier mit dem Rollator unterwegs sei und sich den Fußweg plötzlich mit Radfahrern teilen müsse, werde schnell verunsichert, hat Facius festgestellt.
Den Sarstedter Entscheidungsträgern sind die Radwegprobleme bewusst: Fast alle Parteien nennen bessere Radwege als Ziel für die nächste Wahlperiode. Der Stadtmarketingverein hatte dafür eigens eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Doch an vielen Stellen sind andere Ebenen zuständig: in der Hildesheimer Straße zum Beispiel das Land Niedersachsen, denn hier handelt es sich um die Landesstraße 410 – und der Radweg gehört dazu.
Doch aus Landesmitteln wird der Radweg zumindest bis Ende des kommenden Jahres nicht saniert – denn für 2011 sind die Aufträge längst vergeben, und für 2012 ist die vorläufige Prioritätenliste schon erstellt. Auf ihr taucht der Sarstedter Radweg nicht auf, wie Katrin Spring vom Geschäftsbereich Hannover der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr berichtet. Dass sich das bis zum kommenden Jahr noch ändere, sei nicht zu erwarten.
Frühestens wäre eine Sanierung also im Sommer 2013 möglich – nach entsprechender Ausschreibung und Auftragsvergabe. Doch ob der Sarstedter Radweg ins Bauprogramm für 2013 rutscht, steht noch in den Sternen. Die Landesbehörde kann aus heutiger Sicht überhaupt keine Perspektive nennen. "Für die ganze Region Hannover und den Landkreis Hildesheimstehen pro Jahr etwa 200000 bis 250000 Euro für die Sanierung von Radwegen an Landesstraßen zur Verfügung", berichtet Katrin Spring, die stellvertretende Leiterin des Geschäftsbereiches. Das müsse für kaputte Radwege in Ortsdurchfahrten und auch außerhalb der Orte auf freier Strecke reichen.
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