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Übernahme endgültig vom Tisch / Neue Lösung gesucht
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 16.04.11) Hildesheim. Wichtige Weichen hat die Stadtwerke Hildesheim AG gestellt: Die Übernahme des Jo-Bades ist vom Tisch. Den Vertrag mit dem Technischen Vorstand Wolfgang Birkenbusch hat der Aufsichtsrat in dieser Woche bis 2017 einstimmig verlängert.
Zwar stand die Zukunft des Jo-Bades nicht auf der Tagesordnung des Aufsichtsrates. Gleichwohl bereitet die mögliche Übernahme des städtischen Freibades durch die Stadtwerke dem Gremium intern schon länger Kopfzerbrechen.
Wie berichtet, hatte sich eine gewichtige Gruppe aus Rat und Verwaltung dafür stark gemacht, nach dem Wasserparadies auch das Jo-Bad und das Hallenbad Himmelstür an die Stadtwerke zu übertragen. Ziel ist es, die Kosten der defizitären Bäder (jährlich 1,2 Millionen Euro) bei der Stadt zu senken. Möglich sein sollte das durch Synergieeffekte und steuerliche Vorteile beim Betrieb aller drei Bäder unter dem Dach der Stadtwerke.
Aufsichtsratschef Christof Engelke und der Vorstand der Stadtwerke hatten die Lösung jedoch abgelehnt, weil dies aus ihrer Sicht teurer als bisher komme und das im Ergebnis zu Lasten der Stadtwerke und ihren Kunden gehe.
Wie jetzt festzustehen scheint, haben sich die Bedenken der Kritiker nun doch als stichhaltig erwiesen, wonach der von der Verwaltung ins Feld geführte steuerliche Vorteil beim Querverbund der Bäder zumindest beim Freibad nicht eintreten kann. Wie es jetzt aus verlässlichen Kreisen der Stadtwerke, des Rates und der Verwaltung übereinstimmend heißt, sei damit die Übernahme des Jo-Bades durch die Stadtwerke vom Tisch. Das räumen auch bisherige strikte Befürworter der Übernahme aus dem Rathaus ein.
Offiziell möchte sich aber noch niemand äußern, weil mit Blick auf die Beratungen zum Zukunftsvertrag strikte Vertraulichkeit gilt. Da die Stadt aber ihren Zuschuss von rund einer halben Million Euro pro Jahr für das Jo-Bad reduzieren will, gleichzeitig erhebliche Investitionen erforderlich sind, stehen nach wie vor große Fragezeichen hinter dem künftigen Betrieb des Freibades.
Eine Entscheidung des Stadtwerke- Aufsichtsrates und des Rates zur Übernahme des Hallenbades Himmelsthür deutet sich für Juni/Juli an. Auch hier stehen Vorbehalte Engelkes im Raum, die durch ein Gutachten belegt sein sollen. Danach können die Vorteile dieser Lösung angeblich nicht die finanziellen Nachteile ausgleichen, die sich durch den Wegfall der ehrenamtlichen Arbeit des Betreibers Eintracht Hildesheim ergeben. Die Entscheidung gefallen ist zur künftigen Spitze der Stadtwerke. 2010 hatte der Aufsichtsrat Michael Bosse-Arbogast für weitere fünf Jahre als kaufmännischen Vorstand bestellt. Damit scheint der energiepolitische Kurs des Unternehmens in Richtung erneuerbarer Energien und regionaler Expansion sicher gestellt.
Birkenbusch (Jahrgang 1962) fungiert seit 2007 als Technischer Vorstand. Jetzt folgte die einstimmige Vertragsverlängerung auch für ihn. Birkenbusch habe in den vergangenen Jahren einen entscheidenden Beitrag zu den guten Ergebnissen der Stadtwerke geleistet, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Christof Engelke: "Für die Zukunft sind wir mit unseren beiden Vorständen hervorragend aufgestellt."
Gerade für die anstehenden Verhandlungen wegen der Konzessionen im Landkreis mit der damit verbundenen Übernahme von Netzen sei der Sachverstand Birkenbuschs für die Stadtwerke von großer Bedeutung, betont Engelkes Stellvertreter, SPD-Ratsherr Detlef Hansen.
Der Stadtwerkekonzern erwirtschaftete Jahr 2010 mit etwa 600 Mitarbeitern in den Geschäftsbereichen Energie, Wasser, Nahverkehr und dem Wasserparadies einen Umsatz von 140 Millionen Euro. Mit den Tochtergesellschaften EVI Energieversorgung, Stadtverkehr und Regionalverkehr Hildesheim sowie dem Wasserparadies gehören die Stadtwerke zu den größten Arbeitgebern in der Stadt und Region und zu den großen Kommunalen Unternehmen in Niedersachsen.
"Wir haben in den vergangenen Jahren die Weichen für die Zukunft in allen Unternehmensbereichen gestellt. Hier werde ich mit voller Kraft weiter machen", versichert Birkenbusch.
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