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SPD Sarstedt diskutiert über Enge Straße, Grüne sprechen über abwandernde Kaufkraft
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 04.05.11) Sarstedt. Die Sarstedter SPD- und Grünen-Politiker haben noch einmal die Zukunft der Sarstedter Innenstadt zum Thema gemacht. Grünen-Ratsherr Harald Sandner versuchte gemeinsam mit Kreistags-Vertreter (sic!) Ottmar von Holtz und Nina Lipecki, mit den Passanten in der Fußgängerzone ins Gespräch zu kommen. Die SPD hatte ins Wahlkreis-Büro von Markus Brinkmann eingeladen.
Man wolle zeigen, dass man nicht nur kurz vor der Wahl für die Bürger da sei, sagte von Holtz. "Außerdem möchten wir immer für neue Mitglieder werben." Mit Dietrich Medau und dessen Frau Monika kamen die Grünen-Politiker zum Beispiel schnell ins Gespräch über die Zukunft der Sarstedter Innenstadt. Die Kaufkraft sei grundsätzlich da in Sarstedt, sie fließe nur in andre Orte, sagte Dietrich Medau. Er selbst kaufe auch ungern in der Stadt ein, da er nie genau wisse, ob auch alle Geschäfte, die er besuchen wolle, zur gleichen Zeit geöffnet hätten. "Ich fahre lieber nach Hannover, da weiß ich, dass ich auf jeden Fall alles bekomme", sagte Medau. Außerdem sehe es in der Innenstadt oft sehr ungepflegt aus. "Einige Geschäftsleute geben sich wirklich Mühe." Es müssten jedoch alle Eigentümer dafür sorgen, dass es auf ihren Grundstücken einigermaßen passabel aussehe. Besonders schlimmseien die Hinterlassenschaften von Hunden. "Die Stadt muss belebt werden, Fremde sagen doch, hier ist es furchtbar."
Harald Sandners Einwand, dass Sarstedt durch seine Lage zwischen großen Einkaufszentren in Hildesheim, Laatzen und Hannover eine schwierige Position habe, ließ Medau dabei nicht gelten. Auf Reisen nach Amerika habe er gesehen, dass große Einkaufszentren, wie sie ja auch gerade in den USA verbreitet sind, nicht zwangsläufig den kleinen Geschäften und Städten die Kunden stehlen. "Die kleinen haben durch ihre Individualität durchaus Chancen. Qualität, gute Beratung und Freundlichkeit setzt sich langfristig durch", ist sich Medau sicher.
Einig war man sich, dass Leben in der Innenstadt fehle, um auch ein richtiges "Shopping-Gefühl" aufkommen zu lassen. "Dazu gehört auch das Erlebnis, eine Tasse Kaffee und ähnliches", sagte Sandner. Ein gutes Beispiel sei die Markthalle in Hannover. Dort sei immer etwas los und er bekomme vom frischen Brötchen bis zum Kaffee alles, was während des Einkaufens zum Verweilen einlade.
Die Sarstedter SPD hatte derweil zur Diskussion über das erste konkrete Projekt eingeladen, mit dem die Stadtverwaltung die Innenstadt beleben will: die Umgestaltung der Engen Straße zu einem Platz. Martin Reinckens, Fachmann in der SPD-Fraktion in Sachen Bauwesen, erläuterte anhand von Plänen, was die Verwaltung für den Bereich Enge Straße plant. Nachdem sich der Stadtentwicklungsausschuss Anfang März für eine Variante 3a entschieden hatte, brachten im Verwaltungsausschuss noch einige Mitglieder Wünsche ein, die nun in einer Variante 3b zusammengefasst sind. Unter anderem wurde beschlossen, dass der Klinker und der Granit-Naturstein aus der Steinstraße auch auf dem Platz der Engen Straße verwendet werden. Ein Wasserspiel soll ebenfalls installiert werden. Im Haushalt sind 150000 Euro für den Umbau vorgesehen.
Bei der Bürgersprechstunde schauten auch Lothar Blanke und Werner Völksen vorbei. Beide haben sich im Sanierungsbeirat engagiert. An der veröffentlichten Variante 3b kritisierten sie, dass der Platz nach dem Entwurf des Sanierungsbeirats nicht nur gepflastert, sondern eine parkähnliche Anlage werden sollte. Außerdem habe man seinerzeit deutlich gemacht, dass man einen Wasserlauf vom Hahnenstein die Steinstraße hinunter bis zur Engen Straße installieren wollte.
Damals sei jedoch auch angedacht gewesen, zwei anliegende Grundstücke zu erwerben, um den Platz insgesamt um einiges größer gestalten zu können, erklärte Reinckens das Ergebnis. Es seien Grünbereiche vorgesehen. Da der Platz nun aber um einiges kleiner ausfalle, sei der Spielraum begrenzt, weil Rettungswege und die Zufahrten für die Marktbeschicker freigehalten werden müssten. "Der Wasserlauf vom Hahnenstein aus war hingegen noch gar nicht Bestandteil der Beratungen", sagte Reinckens. Der Platz an der Engen Straße sei nur der Beginn der Innenstadtsanierung. Bei den Planungen für die nächsten Projekte werde dann auch über die Möglichkeit beraten, einen Bachlauf die Steinstraße entlang zu führen. "Grundsätzlich kann man nur begrüßen, dass die Stadt etwas machen will", sagte Lothar Blanke. "Für mich ist die Enge Straße auch der Mittelpunkt der Stadt, nicht der Hahnenstein."
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