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Bau der ersten Biogasanlage in Bad Salzdetfurth ist jetzt in vollem Gange
(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 11.08.10) Wesseln. In der Bünte sind die Baumaschinen angerückt. Die Bauarbeiten für Bad Salzdetfurths erste Biogasanlage sind in vollem Gange. Heiko Räther, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft "Bio- Energie Bünte" ist zufrieden und optimistisch: "Noch in diesem Jahr geht die Anlage ans Netz." Es ist die 17. im Landkreis.
Dabei ist es noch nicht einmal ein Jahr her, als die Stadtwerke Bad Salzdetfurth GmbH zusammen mit einigen Landwirten an die Öffentlichkeit ging und das Vorhaben Biogasanlage vorstellte (diese Zeitung berichtete). Danach sind die Initiatoren mächtig aufs Gas gestiegen. "Und wir haben von Anfang eine offensive Informationspolitik betrieben", sagt Räther, der als Geschäftsführer der Stadtwerke GmbH auch in der Betreibergesellschaft der Biogasanlage die erste Geige spielt – zusammen mit Curd von Lenthe, der für die Landwirte ins Führungsduo bei "Bio- Energie Bünte" zieht.
Die rigorose Aufklärungsarbeit in Ortsräten, Bürgerversammlungen, politischen Gremien und zahlreichen persönlichen Gesprächen habe sich ausgezahlt, ist sich Räther sicher. Natürlich hätten insbesondere die Bürger in Wesseln Fragen und auch Ängste gehabt. Doch die konnten weitestgehend ausgeräumt werden. Und: "Ich denke, bei den Bürgern ist angekommen, dass man die Entwicklung in Richtung alternativer Energien nicht aufhalten sollte. Sonst würden Kohle und Atom die Zukunft bleiben", überlegt Räther und erinnert daran, dass die Anlage in der Bünte – die inzwischen 17. im Landkreis Hildesheim – sieben bis acht Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen soll – genug für rund 2300 Haushalte.
Auch in der Politik gab es keinen Widerstand gegen das Projekt Biogasanlage. Entsprechend schnell konnten in den vergangenen Monaten auch die entsprechenden bürokratischen Hürden genommen werden. "Uns liegen alle Genehmigungen vor, also konnten wir loslegen", freut sich Räther.
Der trockene Juli kam den Betreibern da gerade Recht. Mittlerweile sind die vorbereitenden Erdarbeiten fast abgeschlossen. In Kürze werden die Bagger die Fundamente für die beiden Fahrsilos ausheben. Dort wird der Mais, der in der Biogasanlage verarbeitet wird, von den Landwirten angeliefert und gelagert. "Mitte September beginnt die Ernte", sagt Räther mit Blick auf den Kalender. Bis dahin müssen die rund drei Meter hohen und etwa 100 Meter langen Betonwände stehen. Denn die beteiligten Landwirte sind längst vorbereitet und haben bereits ordentlich Mais auf ihren Feldern angepflanzt.
Der straffe Zeitplan sieht aber auch vor, dass in nächster Zeit schon mit dem Bau der eigentlichen Behälter begonnen wird. "Im Herbst ist dann die zwei Kilometer lange Leitung zur Kläranlage in Detfurth an der Reihe", so der Geschäftsführer.
Dort wird dann das Blockheizkraftwerk gebaut, von dem unter anderem der Kurbetrieb beliefert wird. Läuft alles glatt, kann der noch in diesem Jahr die erste Bio-Wärme beziehen. Ziel der "Bio-Energie Bünte" ist es, die gesamte Anlage noch in diesem Jahr ans Netz gehen zu lassen. Auch deshalb, weil dann die Vergütung für die eingespeiste Energie höher ausfällt.
Räther ist jedenfalls ganz optimistisch, dass das Vorhaben gelingt. Wenn der Betrieb läuft, will die "Bio-Energie Bünte" nicht nur die Einweihung feiern, sondern auch immer wieder Führungen anbieten. Dann können die Bürger hinter die Kulissen der Biogasanlage blicken - und sicherlich ihre letzten Fragen auch noch klären.
Die nun in Wesseln entstehende Biogasanlage wäre die 17. ihrer Art im Landkreis. Die Stromproduktion aus Biomasse würde mit dem Stadtwerke- Projekt auf rund 53 Millionen Kilowattstunden pro Jahr steigen – bei einem Durchschnittsverbrauch von 3500 Kilowattstunden wäre das genug für gut 15 000 Haushalte. In Groß Ilde folgt demnächst die nächste Anlage, zwei weitere sind im Raum Bockenem geplant, die Hottelner Anlage steht vor der Erweiterung.
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