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Schild weist auf Baubeginn für das zweite ICE-Gleis hin
(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 24.01.09) Schellerten. Im Spätsommer soll der Ausbau der ICE-Strecke zwischen Hildesheim und Groß Gleidingen beginnen. Oliver Kraft, Vorstand Produktion der DB Netz AG, berichtete gestern bei der Enthüllung des ersten Bauschildes, dass die Ausschreibungen für die Arbeiten umgehend beginnen werden.
"Die Ausschreibung zählt als Baubeginn", erklärte Oliver Kraft. Der "physische Baubeginn", bei dem dann auch Bagger eine Rolle spielen, ist für den Spätsommer geplant. Statt des angekündigten ersten Spatenstichs im Januar ist gestern in der Gaststätte "Zum blauen Bock" zum Auftakt ein Bauschild enthüllt worden. Einen Termin an den Gleisen wollte Bernhard Brinkmann (MdB), der sich wie seine Parteikollegin Carola Reimann (MdB) und CDU-Bundestagsabgeordneter Jochen-Konrad Fromme, für den Bau der Trasse stark gemacht hatte, den vielen Gästen angesichts des Wetters nicht zumuten.
"Seit drei Tagen haben wir Gewissheit", sagte Ulrich Bischoping, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn mit Blick auf die Finanzierung. Am Mittwoch gab Bundesverkehrsministers Wolfgang Tiefensee bekannt, dass der Bund 131 Millionen Euro für den Bau bereitstellt. Für Bernhard Brinkmann war das keine Überraschung, hatte ihm das Eisenbahnbundesamt doch schon im Dezember zugesagt, dass in der vierten Woche des neuen Jahres das "Okay" kommen würde.
Als Mitglied des Haushaltsausschusses habe Brinkmann für die Realisierung des Ausbaus gekämpft, berichtete Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Walter Hirche. Dabei musste Brinkmann noch vor fünf Jahren mit einer Niederlage leben. "Als die Investitionsmittel damals gestrichen wurden, war auch diese Strecke betroffen", sagte Brinkmann. Aber er habe es sportlich gesehen, nicht aufgegeben und nun ist es so weit. Und jetzt könne nichts mehr dazwischenkommen. "Wenn der Bau begonnen hat, wird er nicht mehr gestoppt", erklärte Kraft.
Im nächsten Schritt wird die Bahn auf die Landwirte zugehen, um über 60 Hektar Land für die Strecke und Renaturierungsmaßnahmen zu verhandeln. Mit Wiederständen bei den Kaufverhandlungen rechnet Kraft nicht: "Es handelt sich um minderwertige Flächen", sagte er.
Zeitgleich beginnen die Ausschreibungen. "Das ist wie ein Mini-Konjunkturprogramm", so Kraft. 99 Prozent der Aufträge gingen an mittelständische Unternehmen aus der Region. Zu tun gibt es einiges, so werden nicht nur 34 Kilometer Schienen verlegt, sondern auch 24 Bahnübergänge angepasst, 19 Brücken erweitert und vier Brücken neu gebaut. Auch dem Schallschutz soll besonderes Augenmerk geschenkt werden. "Wir werden auf die Betroffenen zugehen", versprach Hartmut Rauschenfels, Projektleiter bei der Deutschen Bahn.
Neben den wirtschaftlichen Aspekten erwähnte Kraft auch die Zeitersparnis für Reisende. Auf der zweigleisigen Strecke wird mit einem Zeitgewinn von zehn Minuten gerechnet. Das liegt unter anderem daran, dass Wartezeiten entfallen und die ICEs statt der bisherigen 140 Stundenkilometer mit Tempo 160 über die Gleise brausen werden.
Braunschweig und Hildesheim profitierten als Städte besonders von der Gleiserweiterung, sagte Hirche voraus. Ihre wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten würden sich stark erhöhen.
Im Dezember 2012 sollen die ersten ICEs über die neuen Gleise rollen. Hirche wünschte der Bahn, dass sie den Zeitplan so einhalten kann, wie ihre Fahrpläne. Nachdem die Suppenterrinen ausgelöffelt und die Schnittchenteller geleert waren, wurde das Bauschild aus der Gastwirtschaft bugsiert. Künftig steht es am Bahnübergang zwischen Schellerten und Garbolzum.
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