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Demografie, Inklusion, Schulbezirke: Langfristig stellen sich rund um die Sonnenbergschule viele Fragen
(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 30.10.12) Eime/Gronau. Wenn Grundschulen mangels Kindern schließen, sorgt das vor Ort meist für große Betroffenheit. Dieses Schicksal ereilt auch im Landkreis Hildesheim inzwischen fast jedes Jahr einen oder mehrere Orte. Meist sind es kleine Dörfer wie Adensen, Langenholzen oder Gerzen. Doch jetzt hat die Samtgemeinde Gronau ihre Schülerzahlen-Prognose bis 2018 vorgelegt - und die zeigt: Selbst ein größerer Ort wie Eime mit immerhin knapp 2700 Einwohnern kann sich seiner Sache - beziehungsweise seiner Schule - nicht mehr sicher sein.
Die Statistik der Gronauer Verwaltung offenbart einen Teil des viel beschriebenen demografischen Wandels auf einer einzigen Seite. Derzeit gibt es in der Samtgemeinde insgesamt 508 Schüler. Nach dem heutigen Stand werden es zu Beginn des Schuljahrs 2018/2019 nur noch 317 sein, ein Rückgang um mehr als ein Drittel also. Am heftigsten fällt das Minus dabei in Eime aus. Von 100 auf 53 soll sich die Zahl der Schulkinder in Eime sowie den zugehörigen Dörfern Deinsen, Dunsen und Deilmissen bis zum Jahr 2018 halbieren. Das größte Alarmsignal dabei: Zu Beginn des Schuljahres würden nur noch neun Erstklässler eingeschult.
Und selbst wenn die alle nicht aus Eime wegziehen, ist die Zahl nicht sicher. Denn: Die Samtgemeinde Gronau ist in drei Schulbezirke eingeteilt. Den Ersten und Größten bildet die Stadt Gronau selbst. Nummer zwei "gehört" der Grundschule Banteln, die auch Ziel für Kinder aus Betheln und dem Despetal ist. Wer in Rheden oder Brüggen wohnt, kann zwischen der Grundschule am Wildfang in Gronau sowie der Rektor-Heimbruch-Schule in Banteln wählen.
Aber: Die Grundschule am Wildfang in Gronau ist die einzige Ganztags-Grundschule in der Samtgemeinde, für sie gelten die Schulbezirke deshalb im Grunde nicht. Heißt: Eltern aus jedem Ort der Samtgemeinde können ihr Kind in Gronau anmelden. "Weil das eine andere Schulform, ein anderes Angebot ist", wie Samtgemeindebürgermeister Rainer Mertens auf Nachfrage erläutert. Heißt: Kinder aus Eime könnten zusätzlich nach Gronau zur Schule gehen - umgekehrt ist es nicht möglich.
Droht also der Eimer Sonnenbergschule in einigen Jahren das Aus? Auf so eine Diskussion will sich Mertens gar nicht erst einlassen: "Wir erstellen die Schülerzahl- Prognose jedes Jahr als Arbeitsgrundlage für die Politik, das ist laufendes Geschäft", winkt er ab.
Die Politik kann sich damit am Montag, 5. November, im Schulausschuss beschäftigen (17 Uhr, Wirtshaus Kaiser Franz-Josef, öffentlich). Tatsächlich gibt es mehrere Optionen: Möchte die Samtgemeinde nach der Grundschule Rheden keine weitere schließen und die drei langfristig behalten, könnte sie zum Beispiel die Schulbezirke verändern. Ganz offen ist auch noch, wie die Kommune mit dem Thema Inklusion umgeht und ob eine Grundschule dafür Schwerpunkt-Standort wird. Und schließlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass Gronau im Jahr 2018 gar nicht mehr in der jetzigen Form besteht, sondern Teil einer neuformierten Kommune ist. Wie die aussieht, steht noch in den Sternen.
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