BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Hildesheim

Gegenwind für kleine Schulstandorte

Gesamtschule und Gymnasium – die Schulanmeldezahlen im Landkreis sprechen eine klare Sprache für die Favoriten unter den Schulformen. Die Zahlen zeigen aber auch, dass der Wind für die kleineren Standorte spürbar kälter wird.

Eingleisigkeit herrscht in den neuen fünften Klassen vor / Kultusministerium reagiert mit Erlassen

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 18.06.10) Kreis Hildesheim. Gesamtschule und Gymnasium – die Schulanmeldezahlen im Landkreis sprechen eine klare Sprache für die Favoriten unter den Schulformen. Die Zahlen zeigen aber auch, dass der Wind für die kleineren Standorte spürbar kälter wird. Und das, obwohl sich die sinkenden Schülerzahlen noch nicht auswirken.

Noch spielt die Entscheidung der Eltern für die einzelnen Schulformen und auch Standorte bei den Anmeldungen zu den fünften Klassen der weiterführenden Schulen im Landkreis die Hauptrolle. Doch das Damoklesschwert der sinkenden Schülerzahlen gerät allmählich in Sichtweite. Wenn Fachdienstleiter Karl- Heinz Brinkmann vom Landkreis Hildesheim sich die neue Schulstatistik mit den Anmeldezahlen anschaut, rechnet er gleichzeitig die Klassenstärke an den einzelnen Standorten mit. Einzügigkeit statt Zweizügigkeit zeichnet sich mittlerweile für viele Schulen als neue Situation im Haupt- und Realschulbereich ab.

Und auch sehr kleine Klassen. In Voraussicht des niedersachsenweiten Problems hat das Kultusministerium unter der neuen Leitung von Dr. Bernd Althusmann bereits mit einem entsprechenden Erlass gegengesteuert. Der regelt das, was beispielsweise in der Krüger-Adorno- Schule in Elze schon längst praktiziert wird, als neue Lösung bei kleinen Klassen: Entweder können Kombiklassen, das heißt zwei Jahrgänge in einer Klasse, gebildet werden. Oder es wird schulformübergreifend unterrichtet, also Hauptund Realschule gemeinsam. Das wäre de facto das, was Gesamtschulen schon lange als Konzept bei Eltern so attraktiv macht.

Und das Kultusministerium hat vor wenigen Tagen mit einem weiteren Erlass auf den Druck der Eltern reagiert: Einmal gebildete Klassen können mindestens zwei Jahre so bestehen bleiben, auch, wenn sich ihre Schülerzahl zwischenzeitlich verändert, heißt es dort. Damit deutet sich in Hannover eine Trendwende in der Politik in Richtung Pragmatismus statt Ideologie an.

Auffälligste Ergebnisse im Vergleich zu den Trendmeldungen: deutlicher Anmelderückgang in Nordstemmen, dort wird auch die Realschule im neuen Schuljahr einzügig starten, ebenso in Lamspringe. Zu den Verlierern zählt auch die Carl- Benscheidt-Realschule in Alfeld. Mehr Anmeldungen verzeichnen dagegen die Wilhelm-Busch-Realschule Bockenem, die künftig zweizügig läuft, eine Verdoppelung der Zahlen gibt es für die Molitorisschule durch die Öffnung der Schulbezirke in Giesen, Zuwachs verzeichnet auch der Realschulbereich der Richardvon- Weizsäcker-Schule Ottbergen sowie die Realschule Söhlde, die wieder zweizügig fahren kann.

Stabil bleibt die Nachfrage an den beiden neuen Gesamtschulen. Die KGS in Gronau hat sich an ihr Konzept gehalten und nur eine Hauptschulklasse, drei Realschulklassen und zwei Gymnasialklassen eingerichtet. Bei den Trendanmeldungen zeichnete sich im Vorfeld ein höherer Run auf den Realschulzweig an. Stabil bleibt auch weiterhin die Nachfrage nach den beiden Landkreisgymnasien im Stadtgebiet Hildesheim: 109 Fünftklässler im Gymnasium Himmelsthür und 96 in der Michelsenschule.

Kategorie

Kinder und Jugend, Bildung

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