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(Quelle: KEHRWIEDER am Sonntag, 06.02.11) Hildesheim/Landkreis. Die Region Hildesheim ist erneut mit einer im landesweiten Vergleich herausragenden Wirtschaftsförderung aufgefallen. Im Zeitraum von 1998 bis 2008 sind in Stadt und Kreis erheblich mehr mittelständische Betriebe gefördert worden als anderswo. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der so genannten Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW). Mit diesem Förderinstrument des Bundeswirtschaftsministeriums sollen Betriebe vor allem in strukturschwachen Gebieten gefördert werden. Der Spitzenplatz für Hildesheim sei deshalb besonders bemerkenswert, "weil die Förderperiode in der Region Hildesheim aufgrund der sehr guten Entwicklung bereits 2006 endete", sagt Matthias Ullrich, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim Region (Hi-Reg).
Laut Hi-Reg hat das Wirtschaftsministerium jetzt erstmals eine systematische und umfassende Untersuchung der Wirkung der GRW für ganz Deutschland sowie eine Sonderauswertung für Niedersachsen vorgelegt. Erarbeitet wurden sie von einer Arbeitsgemeinschaft aus Professor Dr. Franz-Josef Bade von der Technischen Universität Dortmund, dem Niedersächsischen Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) und dem Beratungsunternehmen Prognos, die ihre eigenen Datenbestände und Analysenergebnisse nicht nur miteinander, sondern auch mit den Beschäftigungsdaten der Agentur für Arbeit kombiniert haben.
Die positive Auswirkung der Förderung auf die Beschäftigung ist Matthias Ullrich besonders wichtig: "Die von einigen befürchteten Mitnahmeeffekte sind ausgeblieben." Unternehmen hätten also nicht nur die Fördergelder eingestrichen, sondern auch Arbeitsplätze geschaffen. Darüber hinaus entwickeln sich nahezu flächendeckend die geförderten Unternehmen erheblich besser als die nicht geförderten. Niedersachsen und dabei wiederum die Region Hildesheim nehmen hier eine besondere Stellung ein. Mehr als 40 Prozent der geförderten Betriebe in Westdeutschland entfallen in dem zugrunde gelegten Zeitraum auf Niedersachsen.
Überrascht von dem Ergebnis ist Ullrich nur zum Teil: "Unsere Fallzahlen waren uns ja bekannt, aber der Abstand zu den nachfolgenden Plätzen ist schon beeindruckend." Die Landkreise auf den Plätzen zwei und drei (siehe Grafik) würden gerade mal etwas über 50 Prozent der Förderfälle von Hildesheim erreichen, so der Geschäftsführer. Dabei kann sich die Hi-Reg den Erfolg nicht allein ans Revers heften. Schließlich gab es sie zu Beginn des Untersuchungszeitraumes 1998 noch gar nicht – sie wurde erst 2002 gegründet. "Der Erfolg ist vor allem auf Friedrich Brinkmann zurückzuführen", sagt Ullrich. Brinkmann war zu der Zeit Wirtschaftsförderer des Landkreises und dann Gründungsgeschäftsführer der Hi-Reg. Der gute Kontakt zu den Unternehmen, die gute Informationspolitik und das Zusammenspiel mit den Banken seien entscheidende Faktoren gewesen. Die eben dazu führten, dass die Region 2006 zu erfolgreich war, um weiter gefördert zu werden.
Um kein "Fördergefälle" (Ullrich) zu den umliegenden, weiterhin förderfähigen Landkreisen entstehen zu lassen, haben Stadt und Landkreis Hildesheim das Instrument Hi-Invest ins Leben gerufen. Auf diesem Wege können vor allem kleinere Betriebe weiter gefördert werden. Dabei stammen 50 Prozent aus EU-Mitteln und 50 Prozent von Stadt und Landkreis. "Während früher die Mindestförderung 50.000 Euro betrug, können wir jetzt auch Kleinbetriebe unterstützen", sagt Ullrich. Pro Jahr stünden 600.000 Euro zur Verfügung, die auf 20 Firmen verteilt würden.
"Die GRW-Förderung hat sich als wichtiger Standortfaktor in der Region erwiesen", betont Landrat Reiner Wegner. Hi-Invest fülle nun die 2006 entstandene Lücke. Lob gibt es auch von Hildesheims Oberbürgermeister Kurt Machens: "Es zeigt sich einmal mehr, dass der eingeschlagene Weg einer intensiven Kooperation aller Akteure der Wirtschaftsförderung in der Region Hildesheim der richtige ist." Erich Schaper, Bürgermeister von Bad Salzdetfurth und Sprecher der Landkreiskommunen, bewertet nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Untersuchung als solche positiv: "Eine Erfolgskontrolle ist unbedingt notwendig, um zu erkennen, ob die ergriffenen Maßnahmen richtig waren und die finanziellen Mittel effektiv eingesetzt wurden."
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