Galgenberg: Neuer Trimmpfad ist auf dem Weg

Initiative springt für Stadt in die Bresche / 20 Stationen geplant / Noch Lücken bei FinanzierungDie Weichen für den neuen Trimmpfad auf dem Galgenberg unterhalb des Gelben Turms sind gestellt. Gestern trafen sich die Initiatoren des Projekts zum Ortstermin.

Initiative springt für Stadt in die Bresche / 20 Stationen geplant / Noch Lücken bei Finanzierung

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 02.12.10) Hildesheim. Die Weichen für den neuen Trimmpfad auf dem Galgenberg unterhalb des Gelben Turms sind gestellt. Gestern trafen sich die Initiatoren des Projekts zum Ortstermin. Die künftige Fitness-Runde bekommt neue Geräte, die zum größten Teil von Beschäftigten des Vereins Arbeit und Dritte Welt gebaut werden, eine neue Streckenführung und einen neuen Namen. Demnächst werden die Sportler auf dem hilda-parcours unterwegs sein, der nicht nur optisch viel moderner daherkommt als der alte Trimmpfad, sondern auch inhaltlich neuesten Erkenntnissen angepasst ist.

Dazu beigetragen haben Peter Flemming und Silke Keller vom Institut für Sportwissenschaft und Sportpädagogik der Uni Hildesheim, die ihr sportwissenschaftliches Know-how in die Planung einfließen ließen. Sie haben sich insbesondere mit der neuen Stationsplanung und den möglichen Geräten beschäftigt. Es war ihnen auch wichtig, dass naturnahe Materialien und nicht rostende Stahlkonstruktionen verwendet werden. Das soll das Sport-Erlebnis im Wald für die Sinne noch reizvoller machen. Denn es gehe hier nicht nur darum, die Bewegungsart Laufen mit den Elementen Krafttraining und Gymnastik zu kombinieren, sondern auch um das Naturerlebnis, sagt Silke Keller. Ihr Kollege Peter Flemming nickt. Im Rahmen der Vorplanungen war er auf den Wegen parallel zur Jahnswiese oft unterwegs, hat mit den Sportlern gesprochen und hat dabei erfahren: "Der Trimmpfad wurde viel genutzt. Sowohl von Leistungs- als auch Breitensportlern. So ein Parcours ist mehr als nur Laufen, er bietet einfach eine Vielzahl von Bewegungsanlässen."

Claudia Leyder, Physiotherapeutin und Vorsitzende des Vereins Olympia 2004, war ebenfalls beratend an den Plänen beteiligt und pflichtet bei: "So eine tolle Sportstätte darf nicht wegfallen." Und sie ist froh, dass das Dornröschen-Dasein des Pfades bald ein Ende hat, denn mit der neuen Streckenführung sollen die Sportler demnächst auf dem Hauptweg an der Schutzhütte mit ihrer Trimm-dich-Einheit beginnen.

Dank der Uni wird es nach Abschluss aller Maßnahmen ein Gesamtpaket "Naherholungssportkonzept Galgenberg" geben mit Orientierungslaufpfad, ausgewiesenen Lauf- und Nordic- Walking-Strecken und dem neuen Trimm-Park.

Doch vor die Aufstellung und Inbetriebnahme des Parcours ist natürlich die Finanzierung gestellt. Der Vorsitzende des Kreissportbundes (KSB) Hildesheim und Vorsitzende des Finanzausschusses im Rat der Stadt, Frank Wodsack, sagt dazu: "Der Finanzierungsplan ist noch nicht abgeschlossen." Er ist aber dennoch optimistisch, dass genügend Geld zusammenkommt. Beispielsweise erwartet er die Umwidmung der 5000 Euro, die im Haushalt für die Sanierung des alten Trimmpfades eingestellt sind. Im Stadtentwicklungs- und Finanzausschuss stand das Thema gestern Abend auf der gemeinsamen Tagesordnung (das Ergebnis stand zum Redaktionsschluss nicht fest). Darüber hinaus haben die Initiatoren des Projekts, zu denen auch Grünen- Fraktionschef Ulrich Räbiger gehört, der im September als erster die Demontage der alten Anlage kritisiert hatte, auch einige kreative Ideen für weitere Geldflüsse. So können sie sich vorstellen, dass Einzelpersonen oder Gruppen Patenschaften für Geräte oder Stationen übernehmen. "Kleine Metallschilder könnten angebracht werden, um auf die Geldgeber hinzuweisen", sagt Wodsack. Und bereits im Vorfeld hätten sich viele Hildesheimer gemeldet, die nur auf den Startschuss warteten, um zu spenden. Die komplette finanzielle Abwicklung hat der KSB übernommen.

Die grobe Zeitplanung sieht vor, noch in diesem Monat den Minimaletat zu sichern und an Arbeit und Dritte Welt den Auftrag für die ersten Geräte zu vergeben. Insgesamt soll es einmal 20 Stationen geben, mit zehn würden die Organisatoren minimal anfangen und den Parcours dann sukzessive ausbauen. Pro Einheit rechne man mit rund 1000 Euro Kosten, sagt Wodsack. Drei Viertel der Geräte kann Arbeit und Dritte Welt bauen, einige müssten von professionellen Herstellern gekauft werden, auch wegen der Sicherheitszertifikate.

Die Stadt, das betont Martina Donat von der Stadtverwaltung, sei sehr froh über das netzwerkartige Engagement der Bürger. Und auch die Mehrfachnutzung der Anlage sei eine tolle Sache. Kitas und Grundschulen hätten auf dem neuen Rundweg Möglichkeiten, Natur und Sport im Einklang erleben zu können. Und Donat versichert, dass der Stadt daran gelegen sei, die Verkehrssicherungspflicht für den hilda-parcours zu übernehmen: "Haftung ist Verwaltungsaufgabe", sagt sie.

Bleibt Thomas Brien, Geschäftsführer von Arbeit und Dritte Welt. Er freut sich auf den Auftrag, sieht darin für sieben seiner Probanden eine einzigartige Möglichkeit, einmal etwas ganz Neues in der Arbeitswelt zu erleben. Und er sagt: "Eine schöne Erfahrung für uns ist es auch, mit der Uni zusammenzuarbeiten. Darüber freuen wir uns." Wichtig ist ihm zu betonen, dass sein Verein gemeinnützig tätig ist. "Wir nehmen hier keinem regionalen Betrieb einen Auftrag weg."

Wer sich an der Umsetzung des neuen Sport-Parcours beteiligen möchte, kann sich unter Telefon 05121-4883 (KSB) melden.

Kategorie

Bauen und Wohnen, Stadtentwicklung | Stadt Hildesheim

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