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(Hildesheimer Allg. Zeitung, 22.10.11) Kreis Hildesheim. Im Streit um die abgeschobene Gazale Salame erhebt der Flüchtlingsrat schwere Vorwürfe gegen den Landkreis. Dieser war für eine Stellungnahme gestern nicht zu erreichen.
Der Flüchtlingsrat bezeichnet das Vorgehen der Behörde als "unanständig und unbelehrbar". Heftige Kritik der Unterstützer der Familie Siala/Salame richtet sich erneut gegen Landrat Reiner Wegner. Er verfolge ein "falsches Spiel" und hintergehe sogar seine eigene SPD-Fraktion – obwohl sich diese um eine "schnelle Rückholung" von Gazale Salame zu ihrer Familie bemühen wollte.
Der Kreis verbreite Halbwahrheiten und werfe Nebelkerzen, hieß es mit Blick auf dessen jüngste Erklärung im Fall Salame Gazale. Die Verwaltung bewege sich zudem mit Hinweisen auf "angebliche Straftaten" des Mannes von Gazale Salame auf "Stammtischniveau".
Die Behörde argumentiert laut Flüchtlingsrat "fadenscheinig" und wolle so von der eigentlichen Frage ablenken: Was hat Ahmed Siala mit der Türkei zu tun? Nach Ansicht des Flüchtlingsrates hat dieser dort nie gelebt oder das Land betreten.
Außerdem weisen die Unterstützer Sialas darauf hin, dass ihm die "wirtschaftliche Integration" gelungen sei. Erst durch den Entzug seiner Aufenthaltserlaubnis sei er arbeitslos geworden. Seit einiger Zeit jedoch erwirtschafte Siala seinen Lebensunterhalt selbständig. "Mittlerweile hat er durch Leumundszeugnisse von Veterinärämtern unter Beweis gestellt, dass er hervorragende Arbeit als Schlachter leistet", heißt es weiter.
Vollkommen empörend sei überdies, die "erbärmlichen Lebensbedingungen" der in die Türkei abgeschobenen Gazale Salame in Frage zu stellen. Der Kreis verweigere sich aus unerfindlichen Gründen einer menschlichen Lösung, wobei die Frau auf der Strecke bleibe. Laut Flüchtlingsrat ist Gazale Salame nach den jüngsten Nachrichten aus Deutschland vollkommen zusammengebrochen.
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