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Energieversorgung heizt ab Montag mit Holz – allerdings zunächst für einige Wochen zu Testzwecken
(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 28.08.11) Hildesheim. Ab Montag soll im Holzheizkraftwerk (HHKW) der Energieversorgung Hildesheim EVI das erste Feuer lodern. Allerdings beginnt das Unternehmen dann zunächst mit einer mehrwöchigen Testphase. Um vorab das gemauerte Innenleben der beiden neu gebauten Öfen zu trocknen und gleichzeitig das so genannte Thermoöl, das für die Stromerzeugung notwendig ist, auszukochen, wird die Anlage zunächst mit höchstens einem Drittel ihrer eigentlichen Leistungsfähigkeit beheizt.
Neben der EVI-Zentrale am Römerring herrscht hektisches Treiben. Rund 50 Mitarbeiter von beauftragten Unternehmen wirbeln im neuen Heizkraftwerk, das künftig Einrichtungen wie die Arneken- Galerie, die AOK oder das Wasserparadies mit Bio-Wärme versorgen soll. Die Folgen konnten viele Hildesheimer in den vergangenen Monaten in der Innenstadt sehen: Quer durch die Fußgängerzone und unter der Kaiserstraße hindurch musste der Energieversorger seine Fernwärme- Hauptleitungen ziehen, durch die mit dem Beginn der Heizperiode das erste warme Wasser strömen soll.
Warum bei den Kunden Bio-Wärme rauskommt, wie es das Unternehmen nennt, kann man neben dem neuen Kraftwerk bereits erahnen. Dort türmen sich derzeit rund 100 Tonnen Holzhackschnitzel von den Niedersächsischen Landesforsten. Nachwachsende Rohstoffe also. "Sie werden für etwa ein bis eineinhalb Monate reichen", sagt Projektleiter Uwe Auerswald. Danach müssen die Lastwagen der Landesforsten Nachschub bringen.
Doch zuvor müssen die Arbeiten abgeschlossen werden. "Ich habe jetzt 10000 Liter Thermoöl eingefüllt", sagt der Öl- Lieferant im Vorbeigehen zu Auerswald. Der nickt zufrieden mit dem Kopf und setzt seinen Rundgang über die Baustelle fort. Überall werden noch Rohre verlegt, Schaltanlagen montiert und Dichtungen überprüft. Auerswald ist mit dem Baufortschritt zufrieden. "Wenn uns jetzt nichts mehr zurückwirft, werden wir die Anlage in 14 Tagen in Betrieb nehmen", sagt er.
Zuvor wird die gesamte Anlage aber noch auf die sprichwörtlichen Herz und Nieren geprüft. Die dabei entstehenden Rauchgase und die Masse der eingesetzten Brennstoffe werden, laut EVI-Sprecherin Katrin Groß, permanent dem Gewerbeaufsichtsamt mitgeteilt. Erst wenn die Fachleute des Amtes die Daumen heben, kann die Anlage unter Volllast fahren.
Der derzeitig steigende Holzpreis bereitet der EVI derweil keine Sorgen. "Tendenziell wird Holz natürlich teurer", sagt Auersbach. Das betreffe am Rande auch die Holzschnitzel aus den niedersächsischen Wäldern – auch wenn es sich dabei ausschließlich um Holz handele, das ansonsten verrotte oder weggeworfen werde. Aber die EVI habe einen Zehn-Jahres- Vertrag mit seinem Holzlieferanten. Innerhalb dieser Zeit könne der Preis nicht "explodieren", höchstens im vorher vereinbarten Rahmen steigen.
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