Erfahrene Kämpferin für Menschenrechte

Barbara Lochbihler, scheidende Generalsekretärin von Amnesty International, ist zu Gast in Hildesheim - auf Einladung der Grünen.

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 18.04.09) Hildesheim. Sie hat in ihrer zehnjährigen Zeit als Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International viele Leidensgeschichten gehört. Leidensgeschichten, in denen Menschenrechte weltweit verletzt werden. Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung sind nur drei der Bereiche, die Barbara Lochbihler bekämpft. Sie verlässt Amnesty International im Juni und möchte für die Grünen ins Europaparlament einziehen. Nach Hildesheim ist sie auf Einladung der Grünen gekommen, um im Nil einen Vortrag über Menschenrechte zu halten.

Für das Europaparlament kandididiert Lochbihler, um sich als Politikerin zu engagieren und Menschenrechtspolitik auf internationaler Ebene durchzusetzen. "Es gibt zahlreiche Instrumente und Maßnahmen, die es jetzt zu nutzen gilt", sagte die 49-Jährige in Hildesheim. "Das internationale Politikfeld ist dazu optimal und für mich sehr interessant."

Menschenrechtskonformes Handeln und Verhalten in jeder Situation müsse weltweit unerlässlich werden, erklärt die gebürtige Bayerin. "Die Achtung der Menschenrechte fängt dort an, wo jeder im Alltag Diskriminierungen und Benachteiligungen anderer vermeidet." Man müsse zudem aufklären und die Verantwortlichkeiten aufdecken.

Ein entscheidendes Problemfeld sieht Lochbihler in der Gewalt gegen Frauen. "In der Welt kommt diese Form von Gewalt am häufigsten vor und wird am seltensten geahndet." Auch gegen rassistisch motivierte Übergriffe der Polizei, die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen sowie eine verfehlte Flüchtlings- und Migrationspolitik will die 49-Jährige vorgehen.

Barbara Lochbihler ist eine erfahrene Kämpferin für die Menschenrechte. Vor ihrer Zeit bei Amnesty International arbeitete sie bereits sieben Jahre lang bei einer internationalen Frauen-Friedensorganisation in Genf. "Ich habe 17 Jahre Führungserfahrung in nichtstaatlichen Organisationen – jetzt ist Zeit für die Politik", erklärt sie.

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Menschenrechte | Parteiangelegenheiten

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