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Grünen-Politiker diskutieren über die Zukunft der erneuerbaren Energien in Bürgerhand / 30 Teilnehmer bei Debatte
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 09.08.11) Hildesheim. Die Hildesheimer Bundestagsabgeordnete der Grünen, Brigitte Pothmer, hatte interessierte Bürger zu einer Diskussionsrunde mit dem energiepolitischen Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Oliver Krischer, eingeladen. Gekommen in das Wahlkreisbüro von Brigitte Pothmer waren etwa 30 Interessierte, um sich einen Film über drei Kommunen anzuschauen, die die Energiewende schon geschafft haben. Anschließend haben sie über die Möglichkeiten gesprochen, die sich aus der Energiewende für die Region ergeben.
Noch vor wenigen Jahren wurde ausgelacht, wer glaubte, mit ein paar Windrädchen könne man den Industriestandort Deutschland mit Energie versorgen. Im Zuge der Energiewende sollen erneuerbare Energieerzeuger wie Windkraft und Photovoltaik schon in wenigen Jahren einen Großteil der Stromerzeugung übernehmen. "Über 40 Prozent des Stroms soll bis 2025 aus erneuerbaren Energien kommen", sagt Oliver Krischer. Er ist energiepolitischer Sprecher Bundestagsfraktion der Grünen und war in Hildesheim zu einer Diskussion über die Zukunft der erneuerbaren Energien zu Gast. Sein Ziel ist es, dass Deutschland weg kommt vom Oligopol der Stromkonzerne. Krischer: "Die erneuerbaren Energien sollten möglichst dezentral produziert werden. "Doch dezentrale Versorgung bedeutet auch, dass die Menschen vor Ort die Möglichkeiten ausschöpfen müssen. "Alle Regionen in Deutschland müssen fragen: Wo sind unsere Potenziale für erneuerbare Energien?"
Doch allein in der Region Hildesheim gibt es fast ein Dutzend Bürgerinitiativen gegen Höchstspannungsleitungen und in der Hildesheimer Börde gibt es einen mitgliederstarken Bürgerverein, der sich schon gegen Windkraftanlagen in der Region ausgesprochen hat. " Eine Nicht-beiuns- Politik wird es in Zukunft nicht mehr geben", sagt Oliver Krischer. Aus seiner Erfahrung sind die Menschen heute aber auch offener, ihren Beitrag zu leisten. Die Dezentralisierung biete auch Chancen, etwa bei der Beteiligung der Bürger an Windkraftanlagen. Krischer: "Die Energiewende ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance." Brigitte Pothmer sieht in der Energiewende neben dem ökologischen Aspekt auch die sozialen Vorteile einer dezentralen Energieversorgung: "Wenn die Wertschöpfung in der Region bleibt, bringt das auch über die Gewerbesteuer Geld in die kommunalen Haushalte."
Doch mancher Hoffnung in der Diskussionsrunde auf einen kompletten Umstieg in eine Stromerzeugung in Hand von regionalen Kleinbetrieben widersprach Oliver Krischer: "Ich bin nicht gegen Off- Shore-Kraftwerke oder Aufwind-Solar- Kraftwerke in der Wüste. Wir brauchen alles." Diese Anlagen können jedoch nur von Großinvestoren gebaut werden. Auch die Hoffnung mancher Zuhörer, dass mit Hilfe der dezentralen Versorgung die Höchstspannungsleitungen verhindert werden können, musste Brigitte Pothmer enttäuschen: "Wir können mit kleinbäuerlicher Energieproduktion nicht die Mega- Masten verhindern." Denn der Windstrom weht nicht gleichmäßig über Deutschland. Oliver Krischer: "Wir brauchen die Netze, auch um den Strom zu verteilen, wenn im Süden der Wind weht und im Norden nicht."
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