Elze verzichtet auf die Prüfung für Erdkabel

Die Stadt Elze kann ihre Stellungnahme gegen die Megamasten auf den Weg bringen. Nach dem Umweltausschuss segnete jetzt auch der Rat das Papier einstimmig ab. Christa Butzlaff und Anja Butzlaff-Lehmann aus Mehle sowie die Wittenburger Ortsvorsteherin Carmen Vogel überreichten während der Sitzung noch weitere 560 Einwände.

Rat segnet Stellungnahme gegen Stromtrasse ab

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 26.08.10) Elze. Die Stadt Elze kann ihre Stellungnahme gegen die Megamasten auf den Weg bringen. Nach dem Umweltausschuss segnete jetzt auch der Rat das Papier einstimmig ab. Christa Butzlaff und Anja Butzlaff-Lehmann aus Mehle sowie die Wittenburger Ortsvorsteherin Carmen Vogel überreichten während der Sitzung noch weitere 560 Einwände.

"Wir haben unseren Unmut gegen die Variante 4 deutlich zum Ausdruck gebracht", unterstrich Wolfgang Thiesemann (SPD). "Ich fordere Transpower dazu auf, sich für die am wenigsten umweltfeindlichste Lösung zu entscheiden und das ist die Variante 2", meinte er. Der Stromversorger sollte auch die Möglichkeit einer Erdverkabelung prüfen. "Auch wir wollen Erdkabel", sagte Ulrich Bantelmann für die UWE-Fraktion. "Der Verweis auf andere Varianten nach dem Sankt-Florian-Prinzip hilft uns aber nicht weiter", meinte er.

Hartwig Othmer (SPD) erinnerte zunächst an den Planungsfehler von Transpower, die bei ihren Planungen ein Elzer Wohngebiet übersehen hatten (diese Zeitung berichtete). "Insofern ist die Variante 4 auch gar nicht zulässig", sagte er. Im Übrigen würde die neue Höchstspannungsleitung eine bereits vorhandene 380 000-Volt-Leitung bei Wülfi ngen gleich zweimal kreuzen. Schließlich habe Transpower in ihrem Gutachten auch vorhandene Schutzgebiete nicht ausreichend berücksichtigt, fügte er hinzu.

Wie schon im Umweltausschuss lehnte Jürgen Schulte-Schüren eine Erdkabel- Alternative ab. "Dafür bräuchte man einen 45 Meter breiten Graben, der auch nach der Verfüllung für die Landwirte kaum noch nutzbar wäre", meinte er. Genau dieses Argument lässt übrigens Heike Krause von der Bürgerinitiative Erdkabel Innerstetal nicht gelten. "Mit diesem Unsinn von 45 Metern wurde schon den Landwirten in Algermissen Angst gemacht", hatte sie während der zentralen Kundgebung der Trassen-Gegner in Hohenassel am vergangenen Wochenende betont. Bei der sogenannten Hochspannungs- Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) sei nämlich nur eine zwölf Meter breite Trasse, während der Bauphase 30 Meter, erforderlich. Die Ratsmitglieder in Elze verzichteten allerdings am Ende darauf, die Prüfung einer Erdkabel-Alternative in ihrer Stellungnahme zu erwähnen. "Die teurere Erdkabel-Lösung müssten ja am Ende auch die Verbraucher bezahlen", meinte CDU-Fraktionschef Jens Rinne.

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Energie | Umwelt, Naturschutz, Klimaschutz

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