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Bantelmann gesellt sich zu Jünemann und von Cramm / Viel Frieden und ein "Scheibenwischer"
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 23.11.11) Elze. So viele Zuschauer hatte der Elzer Stadtrat schon lange nicht mehr. "So erreichen wir die Transparenz, die immer gefordert wird", freute sich Jens Rinne (CDU), der als ältester Ratsherr die konstituierende Sitzung des Gremiums eröffnen durfte. Das Publikum erlebte dann auch so viel Friede und Einigkeit wie lange nicht mehr. Nur einmal blitzte die altbekannte Lust am sticheln auf – bei einem eher unwichtigen Thema.
Einhellig beschloss der Stadtrat, dass es künftig drei statt zwei stellvertretende Bürgermeister geben soll und dass es zwischen diesen keine Rangfolge mehr gibt. Neben den bisherigen Amtsinhabern Werner Jünemann (SPD) und Birgit Freifrau von Cramm (CDU) soll künftig auch Ulrich Bantelmann (UWE) Bürgermeister Rolf Pfeiffer (SPD) bei repräsentativen Terminen vertreten. Zugleich beschloss der Rat, die Aufwands-Entschädigungen für die Vize-Bürgermeister so zu reduzieren, dass die drei zusammen nicht mehr bekommen als vorher dasDuo. 105 Euro für den ersten und 90 Euro für den zweiten Stellvertreter gab es bisher zusätzlich zum monatlichen Ratsmitglieder- Honorar von 60 Euro. Die 195 Euro sollen sich Jünemann, von Cramm und Bantelmann künftig teilen.
Keine Dissonanzen gab es auch bei der Wahl der Ortsvorsteher (in den sechs Ortsteilen der Stadt Elze gibt es keine Ortsräte). Vier von ihnen sind dabei neu in diesem Amt: Benjamin Narten (Esbeck), Pascal Kubat (Wittenburg), Albert Wille (Sorsum) und Christian Kroll (Sehlde). Bestätigt wurden Hartwig Othmer (Wülfingen) und Wolfgang Thiesemann (Mehle). Neuer Ratsvorsitzender ist Jürgen Schulte-Schüren (CDU), der seine Kollegen gleich mit seiner persönlichen Dialektik bekanntmachte: "Ich will nicht unparteilich und nicht überparteilich, sondern allparteilich sein."
Zumindest parteiübergreifende Einigkeit wünscht sich Bürgermeister Rolf Pfeiffer für die "Herausforderungen der nächsten Jahre", die er zu Beginn der Sitzung schilderte. Vor allem sei es "allerhöchste Zeit, angesichts des demografischen Wandels mit dem Umbau Elzes zu beginnen". Die Schaffung des Familien- Servicebüros sei da bereits ein guter, aber nur der erste Schritt. Es gelte, einen "Spagat" zu schaffen, so Pfeiffer: "Elze muss interessant für junge Familien, aber auch für alte Menschen sein."
Dagegen hatte niemand etwas einzuwenden. Überhaupt knisterte es nur ein einziges Mal, mitten im eher drögen Prozedere der Besetzung verschiedener Ausschüsse, Beiräte und Verbände. Es ging um vier Rats-Vertreter für den Partnerschaftsverein. Der neuen Mehrheitsgruppe aus CDU,UWE und Grünen standen drei Sitze zu, ihr Sprecher Klaus Knoke (CDU) schlug jedoch nur zwei vor:"Den dritten überlassen wir der SPD." Die zog sich kurz zurück, dann erklärte ihr Fraktionschef Reiner Jäkel: "Wir nehmen das Angebot nicht an, das es nur gibt, weil Sie sich nicht vorbereitet haben." Daraufhin zeigte ihm Jens Rinne (CDU) den "Scheibenwischer", um sich später bei dem empörten Sozialdemokraten zu entschuldigen – mit Einschränkung: "Trotzdem finde ich Ihr Verhalten mimosenhaft."
Den Verwaltungsausschuss bilden künftig Bürgermeister Rolf Pfeiffer sowie Jens Rinne und Birgit Freifrau von Cramm (CDU), Ulrich Bantelmann und Klaus Janke (UWE) sowie Werner Jünemann und Reiner Jäkel (SPD). Vorsitzende der Fachausschüsse sind Ariane Brandes (UWE, Innere Dienste, Bildung und Soziales), Bernhard Schiermann (SPD, Bau- und Ordnungswesen) sowie Michael Röver (UWE, Finanzen und Beteiligungen).
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