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Arneken-Galerie setzt auf Umweltschutz: 90 Prozent weniger CO2-Ausstoß durch Bio-Wärme
(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 11.06.10) Hildesheim. Die Verträge sind unter Dach und Fach: Die EVI Energieversorgung Hildesheim wird die Arneken- Galerie mit Bio-Wärme aus dem geplanten Holzheizkraftwerk versorgen.
Wie Vorstand Michael Bosse-Arbogast betont, entstünden beim Jahresverbrauch von 5,6 Millionen kWh, das entspreche der Versorgung von 300 Ein-Familien- Häusern, nur 140 Tonnen CO2. Im Vergleich zur Gasheizung würden 1260 Tonnen CO2 pro Jahr (90 Prozent) vermieden. Der Vertrag sei auf zehn Jahre abgeschlossen mit der Option für die Zukunft. EVI investiere elf Millionen Euro in das Projekt, davon sieben Millionen ins Kraftwerk, vier Millionen Euro ins Netz.
Der geplante Energieabsatz des Fernwärmenetzes im ersten Bauabschnitt liegt laut Bosse-Arbogast bei 20 Millionen kWh Wärme pro Jahr. 50 Prozent seien bereits vermarktet. Derzeit befinde sich die EVI in Gesprächen mit weiteren kleinen, mittleren und großen Kunden.
Durch Kraft-Wärme-Kopplung würden zudem 3,6 Millionen kWh Strom pro Jahr erzeugt. Im Vergleich zu einer Wärmeerzeugung mit Erdgas würden mit der Bio-Wärme (10 Prozent Erdgas, 90 Prozent Holzhackschnitzel) 4500 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden. Beim Holzheizkraftwerk fielen nur 500 Tonnen CO2 an.
Das Angebot in Hildesheim sei mit dem verlustreichen Fernwärmenetz in der ehemaligen DDR nicht vergleichbar. Durch das unterirdische Verlegen der Rohre und dicke Isolierungen liege der Verlust unter einem Prozent. Dazu komme die neue, wirtschaftlichere Kraftwerktechnik.
Das Gewerbeaufsichtsamt habe am 4. Juni die Genehmigung für das Kraftwerk erteilt. Die EU-weite Ausschreibung sei abgeschlossen. Nebengewerke würden regional vergeben. "Wir wollen, dass so viel Wirtschaftskraft wie möglich in der Region bleibt", unterstreicht der Kaufmännische Geschäftsführer der EVI. Die Angebotsvergabe sei für den Juli terminiert, für September/Oktober der Baubeginn geplant. Zur Heizungsperiode 2011 solle das Werk ans Netz gehen.
Hauptholzlieferant sind die Niedersächsischen Landesforsten. Der Liefervertrag ist über zehn Jahre abgeschlossen. Als Brennmaterial werde Holz aus Baumkronen und naturbelassenem Restholz verwendet. Im vollen Betrieb wandele das Kraftwerk 17 000 Tonnen Hackschnitzel pro Jahr in Energie um.
Es werde dafür definitiv kein Baum abgeholzt, versichert der EVI-Vorstand. Die Hackschnitzel bestünden aus den Resten der Bäume, die für industrielle Zwecke genutzt würden. Das Holz erfülle höchste Qualitätsstandards, die ein Baum, der an einer normalen Straße stehe, schon nicht mehr erfülle, erklärt Bosse-Arbogast.
Investor Multi Development und Sparkasse Hildesheim hätten mit ihrer Entscheidung für die Bio-Wärme bei der Arneken- Galerie ein Zeichen für die Umwelt, für Nachhaltigkeit und für kommende Generationen gesetzt. Er hoffe, das dies auch bei anderen Geschäftsleuten Schule mache, sagte der EVI-Vorstand.
Als "wahnsinnig glückliche Fügung" bezeichnete Christian Grell, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Arnekenstraße den Umstand, das Einkaufscenter mit umweltfreundlicher Bio-Wärme versorgen zu können. Die Lösung sei gut für die Umwelt und wirtschaftlich attraktiv, weil die Arneken-Galerie damit von den erheblichen Preisschwankungen des Gasund Ölmarktes verschont bleibe.
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