Ein Plan, der für viel Wirbel sorgt

Die Stadtverwaltung will ihre acht Standorte auf zwei konzentrieren, damit Kosten senken und die Produktivität erhöhen. Manager des Großprojektes ist nicht Baudezernent Dr. Kay Brummer. Oberbürgermeister Kurt Machens hat die komplizierte Mammutaufgabe Heiko Wollersheim, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement, übertragen.

Stadt will sich auf zwei Standorte konzentrieren und Kosten senken / Dr. Brummer bleibt außen vor

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 23.07.11) Hildesheim. Die Stadtverwaltung will ihre acht Standorte auf zwei konzentrieren, damit Kosten senken und die Produktivität erhöhen. Manager des Großprojektes ist nicht Baudezernent Dr. Kay Brummer. Oberbürgermeister Kurt Machens hat die komplizierte Mammutaufgabe Heiko Wollersheim, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement, übertragen.

Die Frage der Zuständigkeit hängt Machens offiziell tief. Er habe Wollersheim damit beauftragt, weil das Projekt Priorität habe und der Stadtbaurat "mit vielen anderen Dingen erheblich belastet" sei. Die Neustrukturierung der Verwaltungsstandorte bedürfe der besonderen Aufmerksamkeit. "Herr Wollersheim genießt da mein vollstes Vertrauen", betont der Oberbürgermeister.

Die organisatorische Federführung für die neue Rathausstruktur liegt bei Gabriele Behrens. Die Fachbereichsleiterin ist im Rathaus für zentrale Steuerungsaufgaben zuständig.

Der Handlungsbedarf ist groß: Bisher müssen die Bürger und städtischen Mitarbeiter kreuz und quer durch Hildesheim sausen, um an den verschiedenen Anlaufstellen Dinge erledigen zu können. Das kostet Zeit, und Zeit ist Geld.

In einigen Büros der Verwaltung pfeift der Wind durch die Fenster. Viele Gebäude sind dringend reparatur- und sanierungsbedürftig. Entsprechend hohe Ausgaben stehen dafür ins Haus. So könnte der OB die Türen der Rathaushalle auch im Winter geöffnet lassen: Die Isolierung ist so mies, dass dies kaum einen Unterschied ausmachte. Energieverschwendung schadet der Umwelt und kostet die Stadt ebenfalls viel Geld.

Das alles ist dem OB und dem Rat ein Dorn im Auge. Mit der Konzentration auf zwei Standorte möchte Machens aus der Not eine Tugend machen. Machens möchte die diversen Anlaufstellen aufgeben und seine Verwaltung auf ein "Soziales Rathaus" am Marktplatz und ein "Technisches Rathaus" in der Mackensenkaserne konzentrieren.

Der besondere Vorteil dieser Lösung neben den kurzen Wegen: Werden Büroflächen wegen des geplanten Personalund Aufgabenabbaus verzichtbar, sind bei den bisherigen acht Standorten zwar einzelne Büros überflüssig. Eine Kostenersparnis ergibt sich aber daraus nicht, da ja einzelne Büros eines angemieteten Komplexes nicht aufgegeben werden können. Anders wäre das laut Behrens bei der geplanten zukunftsfähigen Lösung. In den drei städtischen Kasernengebäuden könne die Stadt flexibel auf die Anforderungen reagieren, ihre Arbeitswelten optimal organisieren und Teilbereiche der Kaserne an Dritte abtreten.

Derzeit lässt Wollersheim die Spareffekte exakt berechnen. Eine komplizierte Angelegenheit, bei der vieles zu berücksichtigen ist. Die Büroflächen würden mit der Lösung von derzeit 4965 auf 4500 Quadratmeter reduziert. So viel steht fest. Um die Zahlen aber objektiv vergleichen zu können, lässt der Fachbereichsleiter die Unterhaltungs- und Investitionskosten für die nächsten zehn bis 20 Jahre für die Ist-Lösung und das neue Rathausmodell ermitteln.

Bis zum Herbst will Wollersheim dem Oberbürgermeister und dem Rat die exakten Wirtschaftlichkeitsberechnungen vorlegen. Einkalkuliert darin sind auch die Angebote der EVI für die Energieversorgung durch ein neues Blockheizkraftwerk in der Mackensenkaserne und durch das im Bau befindliche Holzheizkraftwerk für das Rathaus am Marktplatz. Gibt der Rat grünes Licht, könnten die Pläne innerhalb von zwei Jahren umgesetzt sein, sagen Behrens und Wollersheim. Sie sehen die Stadt für die "logistische Herausforderung" gut vorbereitet.

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Stadt Hildesheim

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