Durchgangsverkehr soll raus aus der Kernstadt

Stadtbaurat Dr. Kay Brummer und Prof. Wolfgang Haller vom Ingenieurbüro SHP aus Hannover haben jetzt das Integrierte Verkehrskonzept 2025 vorgestellt. Es sieht eine Veränderung der Verkehrsströme vor: Zielverkehr soll weiter in die Innenstadt kommen. Durchgangsverkehr soll die Innenstadt meiden und gut ausgebaute Umgehungsstrecken nutzen.

Wohn- und Einkaufsqualität soll durch weniger Verkehr steigen

(Quelle: HUCKUP, 22.12.10) HILDESHEIM. Stadtbaurat Dr. Kay Brummer und Prof. Wolfgang Haller vom Ingenieurbüro SHP aus Hannover haben jetzt das Integrierte Verkehrskonzept 2025 vorgestellt. Es sieht eine Veränderung der Verkehrsströme vor: Zielverkehr soll weiter in die Innenstadt kommen. Durchgangsverkehr soll die Innenstadt meiden und gut ausgebaute Umgehungsstrecken nutzen.

Das Verkehrskonzept soll auch das Verhalten der Hildesheimer verändern: Weniger Autoverkehr, eine stärkere Nutzung von Rad und Bus. Dazu sollen Ampelschaltungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Radfahrstraßen beitragen. Doch auch der Autoverkehr soll weiter in die Innenstadt kommen. Dr. Kay Brummer: "Jeder Ort bleibt für jedermann erreichbar. Egal mit welchem Verkehrsmittel."

Etwa 80 Bürger waren in die Aula der Friedrich-List-Schule gekommen, um von Prof. Wolfgang Haller etwas über die Zukunft des Hildesheimer Straßenverkehrs zu hören. Unter den Zuhörern waren viele Kaufleute aus der Innenstadt, die sich Sorgen um die Erreichbarkeit ihrer Geschäfte machen. Als Schlagwort geistert die Forderung von Tempo 20 in der Schuhstraße seit einiger Zeit durch die öffentliche Diskussion. In der Kaufmannschaft fürchtet man offenbar, dass dann weniger Kunden in die Innenstadt kommen. Autofahrer seien immer noch die besten Kunden. "Richtig", kontert Haller, "aber Radfahrer fahren häufiger in die Geschäfte."
Ein Thema waren auch die Ein-Euro-Läden in der Schuhstraße. Die sind keine Visitenkarte für die einst von der Politik zum Boulevard erklärte Straße. Ein Grund dafür sieht Prof. Haller im Durchgangsverkehr: "Das macht die Straße wenig attraktiv für Kunden." Weniger Durchgangsverkehr bedeute eben auch eine Steigerung der Wohnund Einkaufsqualität.

Gegensätze werden in der Diskussion spürbar. Zu viele Autos in der Innenstadt, findet ein Zuhörer, der trotz Schneefalls mit dem Fahrrad zu der Veranstaltung gefahren ist. Ein anderer Zuhörer stört sich daran, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen unzureichend kontrolliert werden.

Andere haben Angst davor, dass Kunden auf die grüne Wiese fahren oder in andere Städte ausweichen. Das Verkehrskonzept ist vorerst nur ein Rahmen. Die konkrete Umsetzung wird voraussichtlich noch Jahre dauern und zu heftigen politischen Diskussionen führen.

Kategorie

Bauen und Wohnen, Stadtentwicklung | Wirtschaft und Verkehr

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