Die RBG bekommt eine Schwester

Neue Gesamtschule entsteht in der Innenstadt / Landkreis fordert: Nur für Schüler aus der Stadt

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 09.09.09) Hildesheim. 40 Jahre nach Gründung der Robert-Bosch-Gesamtschule (RBG) errichtet die Stadt erneut eine Gesamtschule. Das beschloss gestern Abend der Schulausschuss gegen die Stimmen der CDU.

Im kommenden Sommer soll die neue Integrierte Gesamtschule (IGS) mit 150 Fünftklässlern loslegen. Die Stadt kommt damit dem Elternwunsch nach: Bei einer Befragung hatten sich im August 2100 Grundschuleltern zu ihrer bevorzugten Schule geäußert. 57 Prozent davon waren an einer Gesamtschule interessiert – eine Nachfrage, die die RBG nicht decken kann. Die Entscheidung bedeutet zugleich den Abschied von der Hauptschule Alter Markt und der Freiherr-vom-Stein-Realschule, die geschlossen werden.

SPD, Bündnis!, Grüne sowie FDP/BAH stimmten für die neue IGS. Die Gesamtschule sei nunmehr in Hildesheim kein Exot mehr, sondern eine Regelschule, freute sich Professor Dr. Ulrich Hammer (SPD). Der Grüne Marcus Hollenbach erhoffte sich einen zunehmenden Wettstreit unter den Schulen. "Der bessere setzt sich durch", rief er der CDU zu, "das ist doch in der Wirtschaft auch so."

Gegen die neue Schule votierten die Vertreterinnen der CDU. Ratsfrau Christa Fischer bezweifelte, dass dauerhaft genügend Schüler zusammenkommen. Auch schade die IGS dem flachen Land, indem sie von dort Schüler abziehe. Für ihren Antrag, stattdessen in der Stadtmitte eine Außenstelle der RBG zu prüfen, fand die CDU jedoch keinerlei Unterstützung. SPD-Ratsherr Hammer sprach von einem nicht ernst gemeinten "Spielantrag", weil die CDU bei der RBG nicht nachgefragt hatte, ob diese eine Außenstelle überhaupt wünsche. Karola Jakob von der Landesschulbehörde setzte nach: Eine Außenstelle werde ihre Behörde auf keinen Fall genehmigen. Am Standort Innenstadt sei vielmehr eine starke Schule mit einem präsenten Schulleiter notwendig.

Unmittelbar vor der Entscheidung hatte Landrat Reiner Wegner (SPD) seinen Kurs korrigiert. Der Kreis sei bereit, von seiner "sehr ablehnenden Haltung" abzurücken und die Schule zu unterstützen, berichtete Schuldezernent Dirk Schröder. Dafür stelle Wegner jedoch zwei Bedingungen: An der RBG dürfe der Anteil von Schülern aus dem Landkreis 50 Prozent nicht übersteigen, und die neue IGS dürfe gar keine Land-Schüler aufnehmen. Für letzteres müsste die Stadt einen Schulbezirk einrichten. Die SPD hat das bereits ausgeschlossen, eine Entscheidung dazu fasste der Ausschuss jedoch noch nicht.

Kategorie

Kinder und Jugend, Bildung

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