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Stadt und Betreiber einigen sich auf Ein-Jahres-Vertrag / Rathaus legt für Eintracht in Himmelsthür nach / Rat muss zustimmen
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 27.10.11) Hildesheim. Das Jo-Bad bleibt trotz des Sparkurses der Stadt zumindest auch im nächsten Sommer auf jeden Fall geöffnet: Die Verwaltung und Betreiber Knut Bettels ("Sportwelt") haben sich auf einen Ein-Jahres-Vertrag für 2012 geeinigt. Zu den genauen Bedingungen wollten beide Seite gestern keine Angaben machen, Sport-Dezernent Dirk Schröder sprach von einem "Kompromiss" und kündigte für die nächsten Zeit eine Vorlage mit Details für den Rat und dessen Ausschüsse an. "Wir haben uns in der Mitte getroffen", bestätigte Bettels gestern dieser Zeitung. Bislang zahlt die Stadt ihm etwa 570 000 Euro im Jahr, sie hatte ursprünglich eine Ersparnis von 213 000 Euro gegenüber dem bisherigen Zuschuss erhofft. Die Zahl basierte allerdings auf einem langfristigen Angebot von Bettels. Für ein Jahr wollte der Unternehmer daher mehr Geld haben, allerdings immer noch deutlich weniger als bisher – schließlich hat Bettels nach wie vor Interesse an einem dauerhaften Betrieb des Jo-Bades.
Auch mit Eintracht Hildesheim ist sich die Verwaltung nach Angaben Schröders "grundsätzlich einig": Der Verein soll über einen Erbpachtvertrag für 15 Jahre das Hallenbad in Himmelsthür bewirtschaften. Eintracht betreibt die Einrichtung bereits seit 1996. Allerdings gehen auch hier die Einspar-Wünsche des Rathauses nicht ganz in Erfüllung: Statt der erhofften 140 000 Euro kommen unterm Strich wohl nur rund 100 000 Euro weniger als bisher raus. Denn der Verein hat sich gegenüber der Verwaltung mit seiner Forderung durchgesetzt, für den Schulund Vereinssport ein höheres Entgelt zu bekommen. Die Stadt wollte 160 000 Euro zahlen, nun sollen es 195 000 Euro sein, sagte Eintracht-Vorsitzender Rolf Altmann gestern dieser Zeitung. "Sonst können wir das auch nicht machen", betonte er mit Blick auf die finanzielle Belastung für den Verein. Denn der gehe ein erhebliches Risiko ein – zumal es trotz der Sanierung des Bades im Zuge des Konjunkturpaktes II noch immer einen Sanierungs- und Modernisierungebedarf gebe. So habe die Stadt weder die Fenster noch die Fassade energetisch erneuert, berichtet Altmann. Ob der Verein das nun nachholt, will dessen Spitze davon abhängig machen, ob sich die Kosten über die Vertragsdauer von 15 Jahren rechnen. Doch für die Sprunganlage müssten auf jeden Fall die Handwerker anrücken, betont Altmann: "Die ist so nicht in Ordnung." Die 20 000 Euro für die Reparatur soll nach Eintracht-Vorstellungen die Stadt tragen – wozu sich die Verwaltung noch nicht geäußert habe, sagt der Klub-Chef.
Ob die Politik das Ergebnis der Rathaus- Verhandlung absegnet, muss sich zeigen: Dezernent Schröder hatte mehrfach betont, die Stadt könne das 39-Millionen- Euro-Sparziel für den gesamten Haushalt auch dann erreichen, wenn die Kürzungen bei den Bädern geringer als vom Rat gefordert ausfielen – zumal dafür im Gegenzug die Bäder erhalten blieben.
Der Vorschlag von Bettels an Eintracht, gemeinsam beide Bäder zu betreiben, um damit vielleicht mehr sparen zu können, scheiterte am Nein des Vereins. Denn der könne sich den "Brocken" Jo-Wiese angesichts des Sanierungsbedarfes von mehr als einer Million Euro nicht aufhalsen, unterstreicht Altmann. "Außerdem ist es nicht Aufgabe eines Sportvereins, ein öffentliches Bad zu führen." Von den Vorteilen eines gemeinsamen Betriebes des Himmelsthürer Bades habe Bettels den Verein nicht überzeugen können, meint Altmann. Es werde dennoch Synergieefekte geben: durch Personalaustausch, gemeinsamen Einkauf von Chlor und ähnlichem Material. "Und es soll gegenseitig nutzbare Eintrittskarten geben."
Falls Rat und Verwaltung gleichwohl mit Blick auf den Sparzwang nur einen Betreiber wollten, würde zumindest Bettels "sehr ernsthaft prüfen", ein Angebot abzugeben. Aber der Sportwelt-Chef versichert, "Eintracht beim Schwimmsport umfassend einzubinden". Er werde nichts gegen den Verein Gerichtetes unternehmen. In einem ist Bettels indes sicher: Lägen beide Bäder in einer Hand, sieht er eine Ersparnis gegenüber den derzeitigen Zahlen "als absolut möglich" an.
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