Dauerthemen von Innenstadt bis Innerstebad

An einigen Themen kommt in Sarstedt keine Partei oder Wählergemeinschaft vorbei: Leerstände in der Innenstadt, alljährlich hohe Zuschüsse für das Innerstebad, der ersehnte unbeschrankte Bahnübergang im Westen der Stadt, Nahverkehr, Kinderbetreuung.

SPD, CDU, FDP, Grüne und BfS stellen auf Einladung der Kolpingsfamilie Schwerpunkte vor / WAS wäre gern dabei gewesen

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 27.08.11) Sarstedt. An einigen Themen kommt in Sarstedt keine Partei oder Wählergemeinschaft vorbei: Leerstände in der Innenstadt, alljährlich hohe Zuschüsse für das Innerstebad, der ersehnte unbeschrankte Bahnübergang im Westen der Stadt, Nahverkehr, Kinderbetreuung. Manches Stichwort tauchte mehrfach auf, als Vertreter der im Stadtrat vertretenen Gruppen auf Einladung der Kolpingsfamilie ihre Programme und Ziele vorstellten – und manchmal lagen die Ansätze und Einsichten gar nicht so weit auseinander.

Moderator Egbert Schülke erinnerte daran, dass solche Diskussionen bei der Kolpingsfamilie eine lange Tradition haben. Das Ziel sei, den Wählern einen gerafften Überblick über die politischen Positionen in Sarstedt zu geben. Dieses Angebot nutzten am Donnerstagabend allerdings vor allem Mitglieder und Anhänger der einzelnen Parteien, wie Schülke in seinem Schlusswort feststellte – und bedauerte. Der ungebundene Otto-Normal-Wähler war in der Minderheit, der Saal im Pfarrheim der Heilig- Geist-Gemeinde dennoch gut mit Publikum gefüllt.

Den Zuhörern stellten Jürgen Peper (SPD). Gabriele Ruddigkeit (BfS), Dirk Eichler (FDP), Barbara Kalla-Heller (Grüne) und Andreas Leciejewski-Leder (CDU) die Ziele ihrer jeweiligen Partei oder Wählergemeinschaft vor. Grundlage für die Zusammensetzung des Podiums waren die Fraktionen und Gruppen im aktuellen Stadtrat. In den will die Wahlalternative Sarstedt (WAS) erstmals hinein – schließlich wurde sie erst im Frühjahr gegründet. Gegenüber dieser Zeitung bedauerte die WAS, dass ihr der Weg auf das Podium verwehrt blieb. "Da die Vorstellung ja auf die Zukunft ausgerichtet war, wäre unsere Beteiligung nur logisch gewesen", meint WAS-Kandidat Thorsten Woite.

In der Diskussion ergaben sich durch Fragen der Zuhörer zusätzliche Schwerpunkte, die in der Vorstellung der Kandidaten nicht oder nur am Rande auftauchten. Karl-Heinz Forster, Vorsitzender des Stadtmarketing-Vereins, bedauerte zum Beispiel, dass Sarstedt das ungeheure Potenzial, das in der Stadt schlummere, nicht gut genug darstelle. Dafür sei ein hauptamtlicher Stadtmarketing- Manager nötig. Die Meinungen der Politiker dazu gehen auseinander: Während Eichler darauf verwies, dass dieser Punkt auch im FDP-Wahlprogramm stehe, äußerte Peper im Namen der SPD-Bedenken: Man könne nicht auf der einen Seite fordern, Personalkosten zu senken – und auf der anderen eine solche Stelle schaffen.

Ein Giftener forderte, die Stadt müsse endlich ein besseres Konzept für die Nutzung der Giftener Seen entwickeln. Er appellierte an das Quintett auf dem Podium, den Ortsteilen mehr Beachtung zu schenken. "Wir Giftener fühlen uns von der Stadt im Stich gelassen."

Zum Schluss warben die Kommunalpolitiker nicht nur um Stimmen für die eigene Partei, sondern auch darum, überhaupt zur Wahl zu gehen. Leciejewski- Leder rechnete vor, dass bei einer Wahlbeteiligung von 50 Prozent die Hälfte der Nichtwähler dafür verantwortlich sei, dass die Stimmen derer, die zur Urne gehen, ein doppeltes Gewicht erhalten. Ob den anderen dieses Gewicht überlassen wolle, solle sich jeder überlegen.

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Stadt Sarstedt | Wahlen

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