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Protestaktion in der Innenstadt
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 31.10.11) Hildesheim. Ein beklemmendes Szenario bot sich dem Betrachter am Sonnabend in der Hildesheimer Innenstadt: Mehrere als radioaktiv gekennzeichnete Behälter wurden zu Fuß vom Huckup-Denkmal in Richtung Hauptbahnhof transportiert. Unterwegs fielen immer wieder kleine Kisten auf den Boden und "verseuchten" so die Fußgängerzone.
Selbstverständlich handelte es sich bei den Transportboxen um Attrappen: "Die haben wir in mühevoller Arbeit aus Pappe und Stoff zusammengebaut", erklärte Claus Beckmann. Er gehört dem ‚Aktionsbündnis Hildesheimer Atomausstieg’ an, das diesen nachgestellten "Castor- Transport" organisiert hatte. "Wir wollen auf die Problematik der völlig ungeklärten Endlagerung von Atommüll aufmerksam machen und die Menschen generell dazu animieren, weniger Energie zu verbrauchen", so Beckmann.
Zusammen mit seinem Mitstreiter Andreas Neumann klärte er die Demonstranten über die Folgen der Nutzung von Atomenergie auf: Atomenergie bedeute Atommüll. Dieser sei grundsätzlich nicht sicher zu lagern. Jede seit dem Jahr 1957 produzierte Tonne hochradioaktiven Mülls stelle eine Gefahr für die Menschheit dar. Eine Lösung des Problems sei nicht in Sicht."Unser Ziel ist es, schnellstmöglich den Atomausstieg umzusetzen", so Neumann.
Im Anschluss an die Wortbeiträge setzte sich der "Zug" in Bewegung. Die laut Polizeiauskunft 120 Teilnehmer zogen vom Huckup-Denkmal über den "Hohen weg" in Richtung Norden. Ihr Ziel: Der Hauptbahnhof. "Ich finde es toll, dass sich das Aktionsbündnis für den Atomausstieg stark macht. Die Resonanz aus der Bevölkerung könnte aber größer sein", schilderte die Demonstrantin Melanie Schlee.
Ähnlich sahen das auch die Veranstalter. Am Hauptbahnhof wurden lediglich noch 60 Teilnehmer gezählt.
Hintergrund der Protestaktion ist der bevorstehende Castortransport im November. Am 24. November setzt sich der Zug mit dem Atommüll in La Hague in Bewegung und wird zwischen dem 26. und dem 28. im Endlager Gorleben eintreffen.
Die Streckenführung bleibt bis zur letzten Minute geheim. Nach Beckmanns Einschätzung sei aber zu vermuten, dass der Transport auch über Hildesheim beziehungsweise die nähere Umgebung vollzogen wird. Im letzten Jahr passierte der Zug das nur wenige Kilometer entfernte Burgstemmen.
"Der Transport ist alles andere als sicher. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Pannen. Zu dem Problem der Endlagerung kommt also auch noch das Problem des riskanten Transportes", gab Neumann zu bedenken.
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