Brigitte Pothmer: Aurelius soll Arbeitsplätze bei Blaupunkt garantieren

Der Verkauf des Handelsgeschäfts von Blaupunkt an die Münchener Industrieholding Aurelius AG ist beschlossen. Der Vertrag wurde Mittwoch unterzeichnet. Zu der Übernahme durch den Finanzinvestor Aurelius erklärt die Hildesheimer Bundestagsabgeordnete, Brigitte Pothmer: Die 300 Arbeitsplätze müssen bleiben.

Münchener Industrieholding AG übernimmt 300 Mitarbeiter und Marke / Sitz bleibt in Hildesheim

Hildesheim/München. Der Verkauf des Handelsgeschäfts von Blaupunkt an die Münchener Industrieholding Aurelius AG ist beschlossen. Der Vertrag wurde Mittwoch unterzeichnet. Zu der Übernahme durch den Finanzinvestor Aurelius erklärt die Hildesheimer Bundestagsabgeordnete, Brigitte Pothmer: Die 300 Arbeitsplätze müssen bleiben.

Wenn Aurelius jetzt von Bosch Bereiche der Marke Blaupunkt übernimmt, muss es für die Mitarbeiter eine Beschäftigungsgarantie geben. Fromme Versprechen und die Absichtserklärung, dass Blaupunkt weiterhin vom Hauptsitz in Hildesheim gesteuert werden solle, reichen nicht. Wir erwarten eine Beschäftigungsgarantie. Es lässt nichts Gutes erwarten, dass es schon bei der Übernahme des Spirituosenherstellers Berentzen durch den gleichen Investor sowohl zu Standortverlagerungen als auch zum Arbeitsplatzabbau kommt. Dass Aurelius wie angekündigt in zwei bis drei Jahren mit Blaupunkt "schwarze Zahlen" schreiben will, darf nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen.

Gegenüber der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung räumt Blaupunkt-Chef Dr. Uwe
Thomas ein: „Ja, es gibt das weinende Auge“. Der Verkauf sei schon ein einschneidendes Stück Firmengeschichte, so Thomas, es gebe ambivalente Gefühle. In den vergangenen Tagen und Nächten sei viel und hart gearbeitet worden.

Andererseits bemühte sich Thomas, den Verkauf als von Bosch gewollte Konzentration auf das Kerngeschäft zu bezeichnen. „Bei der Erstausstattung hat Blaupunkt weiter gute Ertrags- und Wachstumschancen“, sagte er. Aber im Handelsgeschäft schaffe es Blaupunkt eben nicht aus eigener Kraft, sei zu klein auf dem Weltmarkt. Die derzeitige Autokrise mache das noch wichtiger.

Laut Thomas umfasst das jetzt verkaufte Handelsgeschäft von Blaupunkt rund 20, die Erstausstattung rund 80 Prozent des Gesamtunternehmens. Mit dem Handelsgeschäft hat die Firma 2007 einen Umsatz von rund 200 Millionen Euro erzielt.

Schon 2007 habe Bosch die Verkaufsabsicht des Handelsgeschäfts von Blaupunkt erklärt. Das sei jetzt erfolgt. Das bei Bosch verbleibende Kerngeschäft „Car Multimedia“ erzielte 2007 einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro.

Thomas sagte, für Blaupunkt habe es eine hohe zweistellige Zahl an Interessenten gegeben. Im Spätsommer sei noch mit rund einem Dutzend Firmen verhandelt worden. Jetzt sei der Abschluss mit der Aurelius AG erfolgt. Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden erwartet Thomas die komplette Übernahme Anfang Februar 2009.

„Bei der Auswahl von Aurelius haben Standort- und Beschäftigungsaspekte eine wichtige Rolle gespielt“, sagte Thomas, schloss auf Nachfrage aber aus, dass es für die rund 300 Mitarbeiter Beschäftigungsgarantien gibt. Beim Verkauf handele es sich um einen normalen Betriebsübergang, so Thomas.

Unklar sei, wo in Hildesheim Aurelius das Blaupunkt-Handelsgeschäft lokalisiere. Klar sei nur, Blaupunkt einerseits und der bei Bosch bleibende Bereich „Car Multimedia“ werden komplett getrennt. Aurelius stellte fest, dass Blaupunkt auch in Zukunft von Hildesheim aus gesteuert wird. Künftig werde das bei Bosch verbleibende Kerngeschäft noch enger mit dem Mutterkonzern verknüpft, so Thomas.

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