Der Bockenemer Rat muss sich neu konstituieren. Der Grund: Ulrich Schrader, Die Grünen, und Johann A. Haller, Linke, haben sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen.

Rat muss sich neu konstituieren

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 01.12.11) Bockenem. Der Bockenemer Rat muss sich neu konstituieren. Der Grund: Ulrich Schrader, Die Grünen, und Johann A. Haller, Linke, haben sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen. Dies teilten sie am Dienstag der Verwaltung mit. "Das ist Demokratie", so Bürgermeister Martin Bartölke (CDU).

Durch die neue Gruppe verändern sich die Verhältnisse im Verwaltungsausschuss. Die CDU verliert einen Sitz, die Gruppe bekommt einen. Damit hat die CDU drei Sitze, die SPD drei Sitze, die UWG einen und die Gruppe Schrader/ Haller einen.

Doch damit nicht genug. Denn auch die Stellvertreter des Bürgermeisters müssen neu gewählt werden. Dieses Amt können nur Beigeordnete aus dem Verwaltungsausschuss wahrnehmen. Anfang November wählte das Gremium Joachim Lootz, Dieter Zeh und Karl- Heinz Hodur zu den Stellvertretern Bartölkes. Da künftig der Sprecher der Gruppe, Ulrich Schrader, Mitglied des Verwaltungsausschusses sein wird, ist er ebenfalls ein möglicher Kandidat für dieses Amt. Des Weiteren werden in der nächsten Ratssitzung alle Ausschüsse neu besetzt.

"Als Gruppe kann man mehr bewirken", begründet Haller den Entschluss sich mit Schrader zusammen zu tun. Im Vorfeld habe er auch mit der SPD-Fraktion gesprochen. "Die haben eine Zusammenarbeit vorgeschlagen, aber nicht als Gruppe", so Haller. Das sei auch gut so, denn in der Fraktion wäre er ganz klar in der Minderheit gewesen. Letztlich passe er auch besser mit dem Grünen- Ratsherrn zusammen, man habe grob die selben Ziele. Das Angebot der "freundlichen Zusammenarbeit" mit der SPD schlug Haller deswegen aber nicht aus.

Bürgermeister Bartölke kann die Beweggründe der Politiker, eine Gruppe zu bilden, verstehen und hegt auch keinen Groll, dass die Sitzung nun noch einmal wiederholt werden muss. "Herr Haller ist ganz neu dabei. Ich kann nachvollziehen, dass er erst Gespräche führen muss. Die Wiederholung der Sitzung ist nicht dramatisch", so der Verwaltungschef. Unschön wäre es allerdings, wenn dies öfter geschehen würde. Dass die erste Sitzung in einer Ratsperiode wiederholt werden muss, habe es bisher noch nicht gegeben. Grünen-Vertreter Ulrich Schrader war gestern nicht zu erreichen.