Betriebsräte setzen auf Kanalausbau

Die Gerüchte über eine mögliche Gefährdung des Stichkanals- Ausbau hat die Betriebsratsvorsitzenden Manfred Mahnke (Rhenus Port Logistics Hafen) und Wolfram Thiele (Rhenus Recycling Hannover) auf den Plan gerufen.

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 07.04.11) Kreis Hildesheim. Die Gerüchte über eine mögliche Gefährdung des Stichkanals- Ausbau hat die Betriebsratsvorsitzenden Manfred Mahnke (Rhenus Port Logistics Hafen) und Wolfram Thiele (Rhenus Recycling Hannover) auf den Plan gerufen. Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Bernhard Brinkmann (SPD) besuchten sie kürzlich die Schleuse in Bolzum, um sich über den Stand des Umbaus zu erkundigen.

Grund war ein Bericht des Bundesverkehrsministers an den Haushaltsausschuss des Bundestages, wonach Flüsse und Kanäle in neue Kategorien eingeteilt wurden. Danach zähle der Stichkanal zum "Randnetz", das nur noch nötigste Unterhaltungs-Maßnahmen und keine größeren Investitionen mehr rechtfertige (diese Zeitung berichtete). Brinkmann bezeichnete dies als "Gerüchte" und "Stimmungsmache". Der Zeitplan werde nach seinen Informationen eingehalten. Das Planfeststellungsverfahren könne im Herbst beginnen.

Dies unterstützte Dieter Eichler, Chef des Schifffahrts-Neubauamtes. Die 139 Meter lange und rund 60 Million teure Schleusenkamme werde Anfang 2012 fertig. "2013 können alle Brücken im Bereich des Zweig- oder Stichkanals gebaut werden", so Eichler. Der Ausbau des Stichkanals sei als zweiter Schritt technisch fertig geplant. Dafür seien 100 Millionen Euro vorgesehen. Als dritter Schritt könne der Ausbau des Hafens folgen. Dann sollen auch Europaschiffe von 100 bis 120 Metern Länge Kanal und Hafen befahren können. Dafür wären laut Eichler nochmals rund 30 Million Euro nötig.

Vom Ausbau des Stichkanals würde laut Eichler nicht nur die Stadt Hildesheim, sondern die ganze Region profitieren. Als Beispiele nannte er den Landhandel Weiterer in Algermissen sowie bei Wiederaufnahme das Kalibergwerk Siegfried Giesen. Die Betriebsräte Thiele und Mahnke bemerkten, dass es um bis zu 350 Arbeitsplätze am Hafens gehe. Vorrangiges Ziel, so Thiele, sei mehr Umsatz, mehr Sicherheit und dadurch die Schaffung weiterer Jobs. Dabei spiele das Gewerbegebiet Nord mit dem geplanten dritten Autobahnanschluss und einem Gleisanschluss eine wichtige Rolle. "Alle wirtschaftlichen Voraussetzungen für den Ausbau des Kanals als umweltfreundliche Wasserstraße und des Hafens liegen vor", bekräftigte Thiele. Davon könne langfristig auch die Umwelt profitieren.

Kategorie

Umwelt, Naturschutz, Klimaschutz | Wirtschaft und Verkehr

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