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Gronau und Sibbesse planen gemeinsame "Konzentrationsfläche" bei Eberholzen
(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 17.07.12) Eberholzen/Eitzum/Heinum. Im Despetal könnten sich in einigen Jahren mehr als 100 Meter hohe Windräder drehen. Vieles spricht dafür, dass die Samtgemeinden Gronau und Sibbesse im Dreieck zwischen Eberholzen, Eitzum und Heinum eine gemeinsame " Konzentrationsfläche für Windkraftanlagen" ausweisen. Das Thema wird am Mittwoch, 18. Juli, erstmals öffentlich diskutiert.
Zum Hintergrund: Wie berichtet bereitet der Landkreis Hildesheim derzeit das neue " Regionale Raumordnungsprogramm" vor, ein erster Entwurf soll im Spätsommer vorliegen. Und neue Windräder gehören zu den möglichen konkreten Ergebnissen, die sich hinter dem Wortungetümverbergen. Denn der Landkreis fordert, dass die Städte und Gemeinden im Zuge der Energiewende neue Flächen für Windparks ausweisen - wenn sie nicht schon ihrer Größe entsprechend Areale benannt haben.
So traf es auch die Samtgemeinde Gronau. Dort gibt es bislang lediglich einige Windräder auf dem Sonnenberg bei Eime. Die Betreiber wollen die alten, kleinen Anlagen durch neue, 100 Meter hohe Masten mit entsprechend größerer Stromproduktion ersetzen. Dennoch kamen die Fachleute aus der Kreisverwaltung beim Blick auf die Landkarte zu dem Schluss: Für das Gebiet der Samtgemeinde Gronau ist das zu wenig, ein zweites Gelände für einen Windpark muss her.
Das erwies sich jedoch zunächst als schwierig. Wo auch immer die Planer schauten - entweder würde der vorgeschriebene Abstand von fünf Kilometern bis zum nächsten Windpark nicht eingehalten, oder Naturschutz, Landschaftsbild oder Überschwemmungsgebiete sprachen dagegen.
Schließlich kamen die Landkreis-Mitarbeiter auf die Idee, dass die Samtgemeinden Gronau und Sibbesse eben einen gemeinsamen potenziellen Standort ausweisen müssten, um das Problem zu lösen. Beide Kommunen grenzen im Despetal aneinander - Eberholzen gehört zu Sibbesse, Eitzum und Heinum zu Gronau. Als idealen Standort guckte man schließlich das Dreieck zwischen den drei Kreisstraßen aus, die die drei genannten Dörfer miteinander verbinden. " Alle übrigen Standorte im Gebiet der Samtgemeinde Gronau erscheinen für eine Neuausweisung nach derzeitigem Stand aus Sicht des Landkreises als nicht geeignet" , heißt es in einer Vorlage der Gronauer Verwaltung für die Ausschuss- Sitzung. Würde die Fläche für Windkraft reserviert, bedeute das gleichzeitig, dass weitere Windparks in anderen Bereichen der Kommune - außer der schon bestehende bei Eime- ausgeschlossen sind. Wann das Thema in der Samtgemeinde Sibbesse öffentlich diskutiert wird, steht noch nicht fest.
Eberholzens Gemeindebürgermeister Rudolf Brandes (CDU) betrachtet die anstehende Diskussion entspannt: " Wenn man den Ausstieg aus der Kernenergie will, und ich befürworte das, kann man sich vor neuen Windparks nicht verschließen." Es gelte ohnehin, das Ganze aus der Perspektive der Samtgemeinde zu betrachten und nicht eines einzelnen Dorfes: " Wenn jetzt hier eine Vorrangfläche für Windkraft hinkommt, bedeutet das auch Planungssicherheit." Denn dann stehe fest, dass es anderswo in der Samtgemeinde keine weiteren Windparks geben werde. " Und ich finde es viel besser, wenn wir bei der Entscheidung über einen potenziellen Standort beteiligt sind, als wenn wir nichts machen und ihn irgendwann vom Landkreis diktiert bekommen."
Im Übrigen, so Brandes, gebe es seines Wissens nach noch keinen Interessenten oder gar Investor: " Wenn das jetzt Vorrangfläche wird, heißt das ja nicht automatisch, dass sich da auf jeden Fall bald die Windräder drehen." Allerdings: Bei der Kreisverwaltung stapeln sich förmlich die Anfragen von Investoren, die nur darauf warten, dass das neue Raumordnungsprogramm und damit neue Standorte feststehen.
Brandes‘ Despetaler Amtskollege Andreas Zastrow (SPD) reagiert noch deutlich zurückhaltender: " Da wurde noch gar nicht drüber diskutiert, deshalb will ich das im Moment noch nicht kommentieren" , sagte er auf Anfrage.
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