Ausgetrimmt: Stadt baut Fitness-Strecke am Galgenberg ab

Grünen-Chef-Ulrich Räbiger wirft Verwaltung "Nacht-und-Nebel-Aktion" vor / Rathaus rechtfertigt sich mit SicherheitsgründenDer Trimm- Pfad auf dem Galgenberg ist weg: Die Stadt hat ihn abgebaut. Weil die Geräte marode gewesen seien, betont das Rathaus. "Aber im Haushalt stand Geld für eine Reparatur", moniert Ulrich Räbiger, der Chef der Grünen-Fraktion. Er spricht von einer Nacht-und-Nebel-Aktion. Und fordert, der Parcours müsse bleiben.

Grünen-Chef-Ulrich Räbiger wirft Verwaltung "Nacht-und-Nebel-Aktion" vor / Rathaus rechtfertigt sich mit Sicherheitsgründen

(Hildesheimer Allg. Zeitung, 08.09.10) Hildesheim. Der Trimm- Pfad auf dem Galgenberg ist weg: Die Stadt hat ihn abgebaut. Weil die Geräte marode gewesen seien, betont das Rathaus. "Aber im Haushalt stand Geld für eine Reparatur", moniert Ulrich Räbiger, der Chef der Grünen-Fraktion. Er spricht von einer Nacht-und-Nebel-Aktion. Und fordert, der Parcours müsse bleiben.

Das ging schnell. Erst am Freitag hatte die Stadt angekündigt, die Geräte "kurzfristig" abzubauen. Schon jetzt hat sie Taten folgen lassen. An manchen Bäumen hängen zwar noch Anleitungen, vor anderen liegen Reste demontierter Schilder. Doch das, was diese in den vergangenen 27 Jahren erklärten, ist nicht mehr zu finden. Fast alle Stationen sind verschwunden, nur an Nummer 8 ragen zwei Klimmzugstangen in das Grün des Waldes. Davor steht Ulrich Räbiger. Und ärgert sich: "Das Ding ist zwar schief – aber kein Schrott." Die Verwaltung habe einfach Tatsachen geschaffen.

Dass auf dem Galgenberg etwas passieren müsse, sei dem Rat klar gewesen – schließlich hatte die Verwaltung selbst 5000 Euro im Haushalt untergebracht, um die Anlage zu sanieren. Gut angelegtes Geld, findet Räbiger. Der Trimmpfad stehe gerade im Sommer bei Sportlern hoch im Kurs. "Da ist es angenehm kühl." Von einem Abbau sei aber keine Rede gewesen. Doch der war aus Sicht des Rathauses unumgänglich, beteuert dessen stellvertretende Sprecherin Marion Dobias. Sie verweist auf eine Begehung mit einem Tischler: "Der hat gesagt, das kann man nur noch rausreißen." Zu reparieren sei an den zumeist hölzernen Geräten nach fast 30 Jahren nichts mehr gewesen, sondern nur noch zu erneuern. Dies hätte aber weit mehr gekostet als 5000 Euro. "Doch wir haben nun mal kein Geld." Dass ungewohnt zügige Tempo der Stadt erklärt Dobias mit Sicherheitsaspekten: Es gelte, Unfällen vorzubeugen. Einen hat es bereits gegeben, bestätigt die Sprecherin. Details wollte sie nicht nennen.

Für Grünen-Chef Räbiger ist das letzte Wort in Sachen Trimmpfad gleichwohl noch nicht gesprochen. Rat und Verwaltung müssten nicht nur den Sport in Vereinen fördern, sondern auch den nichtorganisierten. Räbiger will daher beantragen, die 5000 Euro in einen neuen Parcours auf dem Galgenberg zu stecken.

Um dort jedoch wieder einen kompletten Trimmpfad zu erstellen, hält die Stadt mehr Geld für nötig. "Vielleicht finden sich dafür ja Sponsoren", hofft Dobias.

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